Zwei Herzen schlagen in seiner Brust: Jürgen Klinsmann war deutscher Bundestrainer und tritt mit seinen "US Boys" in Brasilien gegen das DFB-Team an. Der US-Nationaltrainer erwartet viel von seiner Ex-Mannschaft.

Zwei Herzen schlagen in seiner Brust: Jürgen Klinsmann war deutscher Bundestrainer und tritt mit seinen "US Boys" in Brasilien gegen das DFB-Team an. Der US-Nationaltrainer erwartet viel von seiner Ex-Mannschaft.

 

Berlin - Laut Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist Deutschland reif für den Titel bei der Fußball-WM in Brasilien. „Jetzt muss man es beweisen, den Titel auch zu gewinnen. Ich glaube, der Zeitpunkt ist jetzt da“, sagte Klinsmann im Interview des Magazins „Sport Bild“. Die deutsche Nationalelf habe einen unglaublichen Reifeprozess durchgemacht. Eine Garantie für den Titel gebe es aber nicht. „Für mich zählen Deutschland, Brasilien und Spanien zu den Top-Favoriten. Diese drei sind reif für den Titel - auch Deutschland“, betonte der heutige US-Nationaltrainer, der jüngst seinen Vertrag bis 2018 verlängert hat.

Die USA, die bei der WM am 26. Juni letzter Vorrundengegner der DFB-Auswahl sind, sieht Klinsmann als „Nation, die am wachsen ist“. Als Außenseiter schätzt der Schwabe seine Mannschaft in der Gruppe mit den weiteren Gegnern Portugal und Ghana aber nicht ein. „Wir glauben daran, hinter Deutschland als Zweiter durchzukommen.“

Ein emotionales Spiel

Beim Duell gegen Deutschland seien viele Emotionen vorhanden. „Man sieht eine Mannschaft spielen, die man mit aufgebaut hat. Der Trainerstab ist noch der gleiche. Aber ich kann mich auf das Wesentliche konzentrieren“, ergänzte Klinsmann, der vor dem Spiel beide Nationalhymnen mitsingen will.

Bei der US-Mannschaft, die er seit am 29. Juli 2011 als 35. Nationaltrainer betreut, sieht er seine Arbeit noch lange nicht als erledigt an - daher auch die lange Vertragslaufzeit. „Natürlich werde auch ich an Erfolgen gemessen. Aber unsere Arbeit ist richtungweisend. Weil wir schon an der Basis und vor allem in der Ausbildung aufholen müssen.“

Eine Rückkehr nach Europa sei für ihn vor 2018 kein Thema, danach will er „grundsätzlich nichts ausschließen“, auch nicht eine Rückkehr zum DFB. Mit Blick auf seine weniger erfolgreiche Zeit beim FC Bayern, als er 2009 nach nur zehn Monaten gehen musste, hätte er heute womöglich anders gehandelt. „Wir hatten komplett unterschiedliche Auffassungen. Hätte man das früher analysiert, hätte man sich einige Nerven erspart. Ein solcher Job macht nur Sinn, wenn alle Seiten vom neuen Weg überzeugt sind und ihn gemeinsam gehen wollen. Vielleicht hätte ich früher die Konsequenzen ziehen müssen“, betonte Klinsmann, der bei der Weltfußballer für Bayern-Star Franck Ribéry gestimmt hat.