Schüler verschiedener Schulen aus dem Landkreis überzeugen beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ mit kreativen Ideen für Probleme des Alltag. Die Präsentation und Verkündung der Sieger fand digital statt.

Kreis Böblingen - Es vergeht kein Jahr, in dem Schüler aus dem Kreis Böblingen mit ihren Ideen beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ nicht glänzen. Das ist auch im Coronajahr nicht anders. Dennoch war die Verkündung der Regionalsieger aus Böblingen, Sindelfingen und Co 2021 ein Novum. Dieses Mal musste der 15. Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ pandemiebedingt von der Messehalle Sindelfingen ins Digitale verlegt werden, der Freude der Jugendlichen tat dies keinen Abbruch.

 

Mit innovativen Projekten begeisterten die Schüler die Jury. Aus Sindelfingen wurden mit dem Projekt „CO2-Ampeln – ganz genau??!!“ die zwölfjährigen David Buchta und Adrian Oberhofer und ihr 13-jähriger Kollege Elias Kares vom Sindelfinger Stiftsgymnasiums als Regionalsieger ausgezeichnet. In ähnlichen wissenschaftlichen Sphären bewegen sich die Schulkollegen Jan Hämmerling (13) und Frédéric Spies (12). Ihr Projekt nennt sich „Co2-Ampel online“ und gewann ebenso einen ersten Preis. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die zehnjährige Marlene Kares vom Stiftsgymnasium mit ihrem Projekt „Geheimnis der Seifenblase“. Sie wollte die perfekte Seifenblase herstellen, tüftelte am richtigen Mischungsverhältnis, verglich es mit einem bekannten Seifenblasenhersteller und wagte sich mit ihrer Mischung sogar in die Fotokunst.

„Wir freuen uns, dass sich unser wissenschaftlicher Nachwuchs trotz angespannter Pandemielage nicht unterkriegen lässt und mit fantastischen Ideen antritt. In diesem Jahr sind sowohl Jungforscherinnen und Jungforscher als auch das Organisationsteam neue Wege gegangen und präsentierten die vielfältigen Projekte, sowie die Ergebnisse in einem eigens produzierten Film“, lobte Sindelfingens Oberbürgermeister Bernd Vöhringer. Der Film mit weiteren Teilnehmern aus dem Kreis Böblingen ist online zu sehen auf https://www.youtube.com/user/StadtSindelfingen im Youtube-Kanal der Stadt Sindelfingen, die erneut Pate für den Wettbewerb stand.

Auch Böblingen glänzt mit klugen Köpfen

Sechs Schüler des Böblinger Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) nahmen in vier Projekten beim „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb teil. Der Wettbewerb war durch seine digitale Ausführung eine Herausforderung. Schon die Vorbereitungsphase konnte durch die beiden Lockdowns nur teilweise in der Schule stattfinden und forderte deshalb viel Engagement der Schüler und ihren Betreuern.

Den ersten Platz erreichten Timo Nonner und Jonathan Zehender in Chemie. Sie forschten an einem Aldehydnachweis für den Biologie- und Chemie-Unterricht, der ungefährlich und mit leicht zu kaufenden Stoffen durchführbar ist. Tim Keller und Paul Sommer untersuchten verschiedene Blattsalate auf ihren Nitratgehalt. Sie rechneten aus, welche Menge Salat, bei welcher Sorte maximal verzehrt werden sollte, um nicht die empfohlene Aufnahmemenge zu überschreiten. Ihr Projekt wurde mit dem dritten Platz in Biologie ausgezeichnet. Zuletzt erforschte Jannes Durban, welche Formen Wasser bildet, wenn es über verschiedene Untergründe läuft, und erreichte damit den dritten Platz in Physik. Für sein Experiment hat er Bilder des Wasserlaufes gemacht und diese anschließend mit dem Computer ausgewertet. Einen Sonderpreis erhielt Samuel Cluss, der Flummis erforschte, die man selbst herstellen kann.

Ebenso engagiert wie die AEG-ler waren die Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG). Das Böblinger Gymnasium war beim diesjährigen Wettbewerb mit sechs Projekten vertreten. Max Pflieger und Fabius Järkel, beide 6. Klasse, haben ein Fahrradlicht entwickelt, das man mit Sprache an- und ausschalten kann. Dazu haben sie einen Sprachsensor an einem Jackenkragen befestigt. Mithilfe der Erfindung kann ein Fahrradlicht mit wenigen Worten an- und ausschaltet werden, was wiederum eine Ablenkung während des Fahrradfahrens verhindert. Sie gewannen dafür zwei Experimentierkästen als Sonderpreis.

Paul Stupp und Jakob Pauls aus der neunten Klasse beschäftigten sich mit dem Tragen von Masken während des Unterrichts. Ihnen war aufgefallen, dass Schüler teils über Konzentrationsschwierigkeiten klagten. Mit mehreren Testreihen mit verschieden schweren geistigen Aktivitäten und verschiedenen Masken überprüften sie ihre Beobachtung. Dabei fanden sie heraus, dass die Masken eine geringe Auswirkung hätten. Dies könne durch regelmäßiges Lüften jedoch vermieden werden. Für ihr Projekt erhielten sie den zweiten Preis in der Kategorie Arbeitswelt sowie einen Sonderpreis.

Florian Stupp brilliert gleich mit mehreren Forschungsideen

Im Projekt „Ski Rescue System – SRS 2.0“, beschäftigt sich Florian Stupp aus der elften Klasse mit der Weiterentwicklung seines begonnen Projekts über ein Notrufsystem für Skifahrer. Dabei wurde eine eigene App entwickelt. Für das Projekt gab es den dritten Preis im Fachgebiet „Technik“, sowie den Sonderpreis „Thinking Safety“. Mit dem Projekt „Interaktives optisch akustisches Fluchtwegleitsystem“ möchte Stupp die bisherigen statischen Fluchtwegleitsysteme durch optische und akustische Leitmöglichkeiten ergänzen. Darüber hinaus reagiert das System auf die Gefahrenlage und leitet Personen auf dem sichersten Weg aus einem Gebäude. Für die Arbeit erhielt Stupp einen zweiten Preis sowie ein Sonderpreis.

Stupp zeigt sein Forschungstalent auch in anderem Zusammenhang bei dem Projekt „Monitoring von Kältekreisläufen im Feld“, das vom Sindelfinger Kälte- und Klimatechnik-Unternehmen Bitzer unterstützt wird. Stupp geht es darum, Kältekreisläufe, wie es sie beispielsweise in Metzgereien gibt, zu überwachen und Fehlfunktionen frühzeitig zu erkennen zu können. Das Überwachungssystem kann an beinahe jeder Anlage montiert werden, so Stupp, der mit diesem Projekt Regionalsieger im Fachbereich Technik wurde und weitere Preise gewann. Mit dieser Idee wird er überdies beim Landeswettbewerb mitmachen.

Die Sieger unter den Teilnehmenden qualifizieren sich für den Landeswettbewerb Baden-Württemberg im März und April. Den Abschluss bildet das Bundesfinale Ende Mai.