Seit vielen Jahren ist das Hauptgebäude der Jugendfarm auf der Zuffenhäuser Schlotwiese dringend sanierungsbedürftig. Nun hat der Gemeinderat offiziell grünes Licht für einen Neubau gegeben. Allerdings könnten die steigenden Baupreise eine Finanzierungslücke aufreißen.

Vor Kurzem hat der Gemeinderat dem Bebauungsplan für die Jugendfarm auf der Zuffenhäuser Schlotwiese zugestimmt. Nach jahrelanger Hängepartie sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, das sanierungsbedürftige Hauptgebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. „Das war die letzte Hürde, die noch aus dem Weg geräumt werden musste“, sagt Hans-Peter Mangold, der Zweite Vorsitzende des Farmvereins. Der Bauantrag sei Anfang Mai eingereicht worden. Wenn alles glatt laufe, komme die Baugenehmigung Ende des Jahres, und 2023 könnten endlich die Bagger anrollen. Ein Fragezeichen gebe es aber noch: Da die Baukosten immer weiter steigen, rechnet Mangold damit, dass die eigentlich sicher geglaubte Finanzierung nun doch noch eine Lücke aufweisen wird.

 

Die Farm feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag

Seit vielen Jahren ist das Hauptgebäude der Farm sanierungsbedürftig. Es stammt aus dem Jahr 1974, die Farm selbst war 1972 eröffnet worden. Die Mängelliste des einstöckigen Holzhauses ist lang: zu eng, zu kalt, zu morsch, technisch veraltet, nicht behindertengerecht. Im Jahr 2011 hatte es das Projekt bis auf Platz zwei im Bürgerhaushalt geschafft, daraufhin stellte der Gemeinderat 250 000 Euro zur Verfügung. Weitere 375 000 Euro gab es beim Doppelhaushalt 2020/2021. Für den aktuellen Doppelhaushalt 2022/2023 schließlich machten die Stadträte nochmals 350 000 locker. Aus Eigenmitteln kann die Farm circa 100 000 Euro beisteuern – das meiste davon sind Spendengelder. Es liegen also über eine Million Euro im Topf. Die aktuellste Baukostenschätzung ist rund ein halbes Jahr alt und stammt noch aus der Zeit vor dem Ukraine-Krieg. Sie beläuft sich laut Mangold auf 1,05 Millionen Euro. Stand heute müsse man mit einer Steigerung von mindestens 30 Prozent rechnen. Wie sich die Preise bis zum Baubeginn 2023 entwickeln werden, stünde in den Sternen. Es könne sein, dass die Stadt finanziell in die Bresche springen müsse. „Wir versuchen alles, um unseren Anteil zu erhöhen“, betont Mangold. Momentan sei er dabei, Sponsoren anzuschreiben. Und wenn die Jugendfarm am 24. September ihren 50. Geburtstag feiert, soll dort ebenfalls auf die finanzielle Situation hingewiesen werden.

Die Besucherzahlen sind stark angestiegen

Das neue einstöckige Hauptgebäude soll eine Grundfläche von circa 200 Quadratmetern haben. Fürs Dach sind eine Begrünung und eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Die Zufahrtsstraße zur Jugendfarm wird erweitert.

„Die Nachfrage ist unglaublich gestiegen“, sagt Mangold. Vor der Coronapandemie habe es rund 12 000 Besucher im Jahr gegeben, diese Zahl sei 2022 bereits übertroffen worden. Der Neubau sei nicht nur wegen des schlechten Zustands des Gebäudes nötig, sondern auch aus Kapazitätsgründen. Und wegen verschiedener Inklusionsprojekte, die dann angeboten werden könnten.