Der Jugendfarm-Verein und die Stadt Waiblingen haben sich geeinigt, die Gemeinderäte im Sozial- und Bildungsausschuss einstimmig dafür ausgesprochen: auf der Jugendfarm sollen bald die ersten Ställe gebaut werden und Tiere einziehen.

Waiblingen - Das Baugesuch für drei Kleintierställe und eine Futterkammer ist eingereicht, die belgischen Riesenkaninchen sitzen schon in den Startlöchern: Das Projekt Jugendfarm Waiblingen nimmt nach jahrelangem Stillstand zusehends an Fahrt auf. Am Mittwochabend haben die Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Soziales einstimmig befürwortet, dass die Stadt den Stallbau mit einem Zuschuss von knapp 39 000 Euro fördert. Sie stimmten auch dem Kooperationsvertrag zu, welchen die Stadt Waiblingen mit dem Jugendfarm-Verein ausgehandelt hat.

 

Dieser sieht vor, dass die Stadt Waiblingen 95 Prozent der Betriebskosten übernimmt. An den Kosten für Investitionen soll sich der Verein beteiligen – zum Beispiel, indem er Spendengelder beisteuert. Die Stadt bringt sich in der gleichen Höhe ein und beteiligt sich an den Restkosten mit einem Zuschuss in Höhe von 95 Prozent. Mit dem Kooperationsvertrag verabschiedet sich die Verwaltung von dem vor rund fünf Jahren erarbeiteten Konzept, das vorsah, dass sich der Verein und die Stadt alle Betriebs- und Investitionskosten teilen. Es habe sich gezeigt, dass diese 50:50-Lösung nicht funktioniere, so die Erste Bürgermeisterin Christiane Dürr.

Umweltbildung für Kinder und Jugendliche

Mit der Jugendfarm will die Stadtverwaltung ihr Angebot um den Bereich Naturpädagogik und Umweltbildung erweitern, der bislang kaum eine Rolle spielt. Seit diesem Sommer hat sie nun die Kinderpädagogik aus dem Treffpunkt Forum Nord auf die Jugendfarm verlegt, zuständig ist die Sozialpädagogin Regine Lutz, die auch im Bereich Erlebnis- und Outdoorpädagogik ausgebildet ist und pädagogische Arbeit mit Tieren anbieten wird, wie Karl-Henning Reuter, der Abteilungsleiter Kinder- und Jugendförderung, erläuterte. Derzeit ist die Jugendfarm regelmäßig donnerstags und freitags von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet, Regine Lutz bietet an diesen Tagen für Sechs- bis Zwölfjährige ein kostenloses, offenes Mitmachangebot an. Dabei können die Teilnehmer beispielsweise Hämmern und Sägen, Schnitzen oder eine Feuerstelle bauen.

In ungefähr zwei Jahren soll dann darüber entschieden werden, ob ein Farmhaus auf dem Jugendfarmgelände gebaut wird und wie die Kostenbeteiligung durch die Stadt geregelt wird.

Auf die Frage, welche Tiere auf der Jugendfarm ein Zuhause finden, antwortete Peter Beck vom Vorstand des Jugendfarmvereins, das müsse noch entschieden werden. Potenzielle Bewohner der hoffentlich bald fertiggestellten Kleintierställe seien Kaninchen der Rasse Belgische Riesen. Künftig könne sich der Verein auch eine Beweidung der Fläche vorstellen, wofür man aber die Zustimmung der Stadt benötige. „Welche Tiere das sind, wissen wir aber noch nicht“, sagt Peter Beck. Zudem müsse vermieden werden, dass das Gelände, wie in der Vergangenheit geschehen, „überweidet“ werde.

Der Verein, der Träger der Jugendfarm bleibt, ist zuständig für die Pflege und Unterhaltung des Geländes, der Tiere und noch entstehenden Gebäude. Die Stadt Waiblingen erhält einen Sitz im Vorstand des Vereins und darf das Gelände für eigene Angebote nutzen.