Jetzt wird es ernst: Ludwigsburg wählt einen Jugendgemeinderat. Kandidaten müssen folgende Kriterien erfüllen: Sie müssen zwischen 14 und 20 Jahre alt sein, in Ludwigsburg wohnen – oder hier eine Schule besuchen.

Ludwigsburg - Jetzt wird es ernst: Im März wird gewählt, und im April soll der erste Ludwigsburger Jugendgemeinderat die Arbeit aufnehmen. Die Kür der Kandidaten, die sich um die insgesamt 21 Sitze bewerben werden, beginnt am 24. Februar. Bis dahin können sich noch Jugendliche melden, die in der Stadtpolitik mitmischen wollen. Sie müssen folgende Kriterien erfüllen: Sie dürfen nicht jünger als 14 und nicht älter als 20 Jahre sein, und sie sollten in Ludwigsburg wohnen oder hier eine der städtischen Schulen besuchen.

 

Es kandidieren nicht nur Gymnasiasten

Der Zeitplan sei eng getaktet, sagt Hannah Junginger, die im Fachbereich Bildung und Familie für das Projekt Jugendgemeinderat zuständig ist. Aber die Reaktionen in den ersten Tagen der Bewerbungsfrist stimmten die Beteiligten zuversichtlich. „Nicht nur, weil seit dem 1. Februar schon 30 Jugendliche ihre Bewerbung eingereicht haben, auch weil die Mischung so gut ist.“ Darüber freut sich auch Coco Haag, die zu den Initiatoren des Projekts gehört: „Da sind sowohl ältere und jüngere als auch Vertreter aus den unterschiedlichen Schulen dabei“, sagt die 16-Jährige, die das Otto-Hahn-Gymnasium besucht. Unter den Kandidaten befinden sich also nicht nur Gymnasiasten, wie die Initiatoren anfänglich befürchteten, sondern auch Waldorf-, Real- und Förderschüler. Gewählt wird online – die Schüler bekommen eine TAN, mit der sie abstimmen können.

Wahllisten werde es nicht geben, sagt der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried. Wer antritt, müsse auch für sich Wahlkampf machen. Coco Haag findet das besonders spannend. „Es ist jedem überlassen, wie er sich präsentiert.“ Sie hofft, dass das eine bunte Angelegenheit – nicht nur im Netz – wird. Als Großthemen zeichneten sich Mobilität – hier gehe es besonders um Nachtbusse und Radwege – aber auch der Alltag an den Schulen ab. In den nächsten Wochen werde hoffentlich noch einiges hinzukommen.

Der neue Jugendgemeinderat soll sich mindestens viermal im Jahr zu einer eigenen sowie einmal im Jahr zu einer gemeinsamen Sitzung mit dem großen Ludwigsburger Gemeinderat treffen. Seigfried hofft auf Impulse und freut sich auf einen „unmittelbaren und anlassfreien Dialog“ mit den jungen Menschen. Gespannt ist er darauf, wie die Jugendlichen mit den Zeitspannen umgehen werden, in denen die Älteren planen: „Das heißt, in Spannen von fünf bis zehn Jahren denken.“ Die Jugendlichen, die jeweils auf zwei Jahre gewählt werden, müssten eben auch für ihre Nachfolger arbeiten.

Die Mitinitiatorin Coco Haag sieht darin nur ein kleines Problem: In der Gruppe, die den Jugendgemeinderat durchgesetzt habe, seien auch einige mittlerweile älter als 20. Aber das habe dem Engagement keinen Abbruch getan.