Der Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss hat für den Neubau eines Jugendhauses in Leinfelden die auszuschreibende Flächengröße beschlossen.

Leinfelden - Bei der Sitzung des Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschusses am Dienstagabend haben die Stadträte einen großen Schritt auf dem Weg zu einem neuen Jugendhaus in Leinfelden gemacht. Denn sie stimmten über das Raumprogramm für den Neubau und dessen Ausschreibung ab.

 

Der Hintergrund: Das Jugendhaus Areal an der Leinfeldener Max-Lang-Straße hat Brandschutzmängel. Außerdem ist das Gebäude sanierungsbedürftig. Bereits vor mehr als drei Jahren begannen Überlegungen zu einem Neubau am bisherigen Standort. Statt des bestehenden Baus von 1984 mit 700 Quadratmetern soll der Neubau aus Kostengründen 460 Quadratmeter umfassen. „Damit kommen wir aus. Für noch weniger Fläche sehen wir aber keine Möglichkeit“, sagte Bürgermeister Alexander Ludwig. Das hat das Beteiligungsverfahren zum Raumprogramm ergeben. Der Neubau soll einen Veranstaltungsraum, ein Café, einen Seminarraum, ein Büro und Proberäume beherbergen.

Stadtrat schlägt zwei Varianten für die Ausschreibung vor

Was in der Ausschreibung stehen soll, wurde im Ausschuss diskutiert. Joachim Beckmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, befürwortete die funktionale Ausschreibung, in der steht, was der Bau erfüllen soll, aber nicht, wie viel Material verbaut werden soll. Das habe den Vorteil, dass auch Systemanbieter, die nach dem Fertighausprinzip arbeiten, ihre Angebote einreichen könnten. Sie bräuchten Freiraum bei der Fläche. Er hatte die Idee, dass die Verwaltung zwei Varianten von 400 und 450 Quadratmetern abfragt. „Es ist nicht ratsam, wenn man 430 Quadratmeter Fläche abfragt und dann noch mal 20 Quadratmeter nachlegen lässt.“ Michael Brucklacher, Abteilungsleiter für Gebäudemanagement, Planung und Bau im Amt für Hochbau und Immobilien, gab zu bedenken, dass die Firmen gerade im Systembau nicht immer genau die Quadratmeterzahl treffen könnten. „Man muss Abweichungen zulassen. Wenn man 420 und 460 Quadratmeter ausschreibt, ist das vergaberechtlich schwierig zu handhaben.“

Oberbürgermeister Roland Klenk war ebenfalls skeptisch: „Ich traue mich nicht, das so auszuschreiben, weil wir uns dann auf Glatteis begeben könnten“, sagte er. Brucklacher erklärte auf Anfrage, dass zwei Flächenangaben bedeuteten, dass die Stadt zwei Häuser ausschreiben würde. Die Stadt müsse genau sagen, was sie will und dürfe nicht ein großes und ein kleines Haus ausweisen. Die Alternative: Die Stadt schreibt eine Größe mit einer prozentualen Abweichung aus.

Die Zeit drängt

Klaus Machanek (CDU) gab zu bedenken, dass eine enge Vorgabe bedeuten würde, sich in Richtung eines konventionellen Baus und nicht eines Systembaus zu bewegen. „Es ist besser, wenn die Toleranzgröße ausgeweitet ist. Sonst gehen uns Angebote durch die Lappen.“ Der Planungsausschuss solle schnell klären, wie die Standards aussehen sollen. Ingrid Grischtschenko, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, sprach sich für eine rasche Entscheidung aus: „Wir müssen die Probleme heute lösen.“ Sie schlug vor: „Wir geben eine Quadratmeteruntergrenze an und die Obergrenze ist der Kostendeckel.“ Beckmann machte deutlich, dass nur eine prozentuale Abweichung nach oben und unten möglich ist. Barbara Sinner-Bartels, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, sagte: „Es gibt zu viele Gruppen. Wir bekommen sonst auf der Zeitschiene ein Problem.“

Schließlich stimmten die Stadträte einstimmig der Vorlage zu. Sie wurde zuvor auf 440 Quadratmeter Größe mit einer Toleranz von plus/minus zehn Prozent bei einzelnen Räumen und maximal plus/minus fünf Prozent Gesamtfläche geändert.