Die Sozialmanagerin hat Heranwachsende interviewt – offenbar ist nur jeder zweite mit den Angeboten in der Stadt zufrieden.

Ebersbach - Mehr maßgeschneiderte und attraktive Angebote für Kinder und Jugendliche soll es künftig in Ebersbach geben. Darauf zielt die Kinder- und Jugendkonzeption ab, die die Sozialraummanagerin Anne-Kathrin Schmidt vorbereitet. Im Frühjahr hatte sie Kinder und Jugendliche dazu interviewt. Da offenbar nur jeder zweite Heranwachsende der Kleinstadt ein attraktives Lebensumfeld attestiert, gibt es nun Reaktionen von Verwaltungsseite: Die Öffnungszeiten des Jugendhauses wurden erweitert und die Jugendlichen können sich bei mehreren Mitmachangeboten, wie einem Bauwagenprojekt, handwerklich einbringen.

 

Die Sozialmanagerin hat Heranwachsende interviewt

Nach vielversprechenden Anfängen im Sozialraummanagement der Kommune dümpelte das Arbeitsgebiet nach dem Weggang von Schmidts Vorgängerin Rebecca Harscher ein halbes Jahr vor sich hin. Nun will Schmidt die offene Jugendarbeit auf neue Beine stellen und dazu auch die Vereine, Schulen und Kirchengemeinden ins Boot holen.

Zunächst aber hat Schmidt an der Basis recherchiert und ein Jugendforum 2017 ausgerufen, in dessen Rahmen Kinder und Jugendliche in diesem Frühjahr zu Gesprächsrunden eingeladen wurden. Allerdings seien mehrere dieser fünf Treffen eher spärlich besucht gewesen und hätten eher den Charakter von Interviews gehabt, räumt Schmidt ein. Ein erstes Jugendforum hatte im Jahr 2012 bereits ihre Vorgängerin initiiert.

Eine größere Resonanz habe in diesem Frühjahr immerhin eine Online-Umfrage erreicht, an der sich 300 Teilnehmer ab zehn Jahren beteiligt hätten. Dabei sei es nicht nur darum gegangen, ob das Jugendhaus, die Stadtbibliothek und die Vereine mit ihren Angeboten noch den Nerv der Heranwachsenden treffen, auch die Lebensverhältnisse, das Interesse an politischer Mitbestimmung und Wünsche nach Angeboten für Kinder und Jugendliche in den jeweiligen Teilorten seien abgefragt worden, erklärte Schmidt.

Auch Jugendleiter aus Vereinen und Kirchengemeinden sitzen mit im Boot

Schmidt möchte die Ergebnisse ihrer Befragungen und die Neukonzeption der offenen Jugendarbeit gemeinsam mit dem Jugendhausleiter Thomas Henzler im Herbst vorlegen. Die Abstimmung mit den Jugendleitern der Vereine und den Kirchengemeinden sei ebenfalls im Gange. Nachdem die Leitung des Sozialraummanagements montagelang vakant geblieben war, möchte Schmidt außerdem wieder den Austausch am Runden Tisch alle sechs Monate aufleben lassen. Wichtig sind Anne-Kathrin Schmidt auch Arbeitskreistreffen wie unlängst ein Gespräch zum Thema Prävention, an dem Rektoren, das Jugendamt und die Präventionsbeauftragten von Polizei und Kreis beteiligt waren mit dem Ziel, einen Leitfaden zur Drogenprävention zu erstellen. Derlei Prävention werde im Jugendhaus bereits praktiziert und solle bald auf die Schulen ausgeweitet werden.

Das Jugendhaus öffnet testweise auch samstags

Projekte:
Mit Mitmachangeboten sollen Jugendliche, die noch nicht zum Stammpublikum zählen, für das Jugendhaus interessiert werden. Ein Bauwagen und eine Hütte werden hinter dem E3 als Treffpunkt für Kinder und Jugendliche gebaut. Der alte Bauwagen wurde bereits bei einer Abrissparty zerstört. Mit Hilfe von Materialspenden sollen die Jugendlichen von zwölf Jahren an unter fachlicher Anleitung auf dem alten Fahrgestell nun ein neues Gebäude errichten.

Öffnungszeiten:
Nachdem Umfragen ergeben haben, dass sich Heranwachsende auch am Wochenende treffen wollen, sind die Öffnungszeiten versuchsweise auf 17 bis 22 Uhr ausgeweitet worden, und zwar an folgenden Samstagen: 3. und 24. Juni sowie 1. , 15. und 22. Juli. Neu ist auch ein offener Treff für Jugendliche ab der 5. Klasse immer donnerstags von 17 bis 21 Uhr.

Programm
: Der Diplompädagoge Thomas Henzler und die Sozialpädagogin Judith Lang bieten im E3 feste Zeiten für Grundschulkinder und Jugendliche sowie eine Ferienbetreuung an.