Der Jugendgemeinderat von Filderstadt setzt sich für bezahlbare Mieten ein. Hochhäuser gelten als Mittel gegen Flächenfraß. Die S-Bahnnähe gilt trotz Lärms als Standortvorteil.

Filderstadt - Oberbürgermeister Christoph Traub war sichtlich überrascht. „Wäre Euch das nicht zu laut?“, fragte er verwundert nach. Gerade hatte Jugendgemeinderat Lucas Osterauer vorgeschlagen, dass in Bernhausen verstärkt Hochhäuser gebaut werden sollten – wie das mit der Adresse Aicher Straße 26 an der viel befahrenen Lindenkreuzung.

 

Osterauer hatte die Vorschläge präsentiert, die der Jugendgemeinderat zum Flächennutzungsplan entwickelt hatte. Um Fläche zu sparen, könne man solche Hochhäuser wie das besagte an der Aicher Straße bauen. Den Jugendlichen sei es wichtig, eine eigene Wohnung zu haben, erklärte Osterauer. Der Standort ist ideal, weil man von dort zu Fuß zum S-Bahnhof kommt“, sagte er.

„Der Lärm ist nicht so schlimm“

Das Lärmproblem sei nicht so groß, wie es Traub vermute. In Stuttgart sei der Lärm am Hauptbahnhof größer. „Außerdem gibt es auch schalldichte Fenster“, sagte Osterauer. Seine Kollegin, die Jugendrätin Berfin Toy, pflichtete ihm bei: „Man kann auch mit Kopfhörern schlafen.“ Sie wisse nicht, wo Jugendliche in Filderstadt wohnen könnten. Man brauche in Filderstadt auf jeden Fall Flächen, auf denen bezahlbarer Wohnraum entstehen könne, stellten die Jugendgemeinderäte fest.

Die Jugendlichen regten außerdem an, dass im Flächennutzungsplan ein Standort für einen Stadtpark festgelegt wird. Lucas Osterauer könnte sich einen Bereich nördlich der Echterdinger Straße bei der Nordwest-Umfahrung vorstellen. Es fehle den Jugendlichen an Flächen im Freien, auf denen sie sich treffen könnten. In diesem Zusammenhang plädierte der Sprecher des Jugendgemeinderats auch für neue Baugebiete mit vielen grünen Inseln.

Oberbürgermeister Traub sagte zu, dass man die Bitten der Jugendlichen prüfe. Der Flächennutzungsplan werde dann im Oktober öffentlich beraten.