Mehr Action für Mountainbiker in Stuttgart-Plieningen – das haben sich einige Jugendliche gewünscht. Jetzt soll ein Pumptrack her. Aber wie soll der aussehen, und wo kommt er hin?

Plieningen - Radfahren, ohne in die Pedale zu treten. Das ist ein schönes Gefühl. Meistens hat man das nur, wenn man einen Berg hinunterfährt. Beim Pumptrackfahren ist das anders. Hier ist das Ziel, einen geschlossenen Rundkurs mit Steilkurven und Wellen zu fahren, ohne auch nur einmal in die Pedale zu treten. Solch eine Strecke soll in Plieningen gebaut werden. Wenn die Pläne vom Bezirksbeirat angenommen werden, kann im Frühjahr 2019 mit dem Bau gestartet werden. Dem Gartenamt steht dafür ein Budget von 100 000 Euro zur Verfügung.

 

Angefangen hat alles mit Nils Alex aus Birkach. Der Zehnjährige hat bei einem Jugendforum in seiner Schule vor zwei Jahren den Wunsch nach einem Pumptrack geäußert. Damals gab es laut Mikaela Wessels, Jugendbeauftragte und stellvertretende Bezirksvorsteherin in Plieningen und Birkach, kein Geld. Jetzt sei Geld da, jedoch nur, wenn der Wunsch bei den Jugendlichen noch bestehe, sagt sie.

Hohe Nachfrage bei den Schülern

Um das zu testen, machte Wessels eine Umfrage bei den Schülern in Plieningen und Birkach: „Bei unserer Umfrage haben mehr als 500 Schülerinnen und Schüler teilgenommen – und mehr als die Hälfte hat für einen Pumptrack gestimmt.“ Um die Jugendlichen in die Planung einzubeziehen, gab es vor Kurzem ein Jugendhearing. Geplant ist der Pumptrack im Wolfer in Plieningen; auf einer Wiese hinter dem Hallenbad. Gerald Aichele vom Gartenamt hat einige Grundstücke besichtigt: „Hier im Wolfer haben wir die besten Voraussetzungen, weil das Stück eben ist, wir Platz haben und nebenan sowieso ein Skatepark ist. Das passt zusammen.“

Pumptrack für Groß und Klein

Nils Alex war mit seinem Bruder und mit Papa Christian Alex bei dem Jugendhearing dabei. „Da mein Sohn ja quasi die Keimzelle für dieses Projekt war, ist es klar, dass wir uns die Pläne mal anschauen möchten“, sagt der Vater. Die Drei sind schon öfter Pumptrack gefahren, bisher immer auf dem Fasanenhof. „Da wir aber in Birkach wohnen, ist es eine weite Strecke bis zum Fasanenhof. Die Strecke in Plieningen wäre viel besser zu erreichen“, sagt Christian Alex. Sein älterer Sohn Nils fährt schon seit Jahren Pumptrack: „Mir gefällt, dass man viele Berge und Täler fahren kann und Sprünge üben kann.“

Konrad Willar baut hauptberuflich Pumptracks und ist auch für die geplante Strecke in Plieningen verantwortlich. „Die wichtigste Überlegung ist, ob man den Track aus Asphalt oder Erde bauen möchte“, sagt er.

Beim Blick in die Runde wird klar, dass es dazu verschiedene Meinungen gibt. Einige Jugendliche wünschen sich einen Track aus Erde, „weil es cooler zu fahren ist“. Willar wirft ein: „Eine asphaltierte Strecke ist für eine Gegend wie hier viel besser, da man sie nicht ständig in Schuss halten muss. Bei Erdstrecken ist es notwendig, sie alle drei Wochen nachzubauen, und erfahrungsgemäß fühlt sich dafür niemand verantwortlich. Dann ist die Strecke umsonst, was schade wäre.“ Zudem sei eine asphaltierte Strecke für viele Fahrzeuge wie Roller und Skateboards nutzbar.

Jugendliche bringen Ideen ein

Wenn die Strecke gebaut wird, müssen laut Konrad Willar auf jeden Fall Bäume weichen: „Wir versuchen natürlich, so wenig Bäume wir möglich zu fällen, einige können wir auch in unsere Strecke mit einbeziehen.“

Beim Jugendhearing vor wenigen Tagen konnten die Jugendlichen noch weitere Wünsche äußern. Darunter waren unter anderem große Sprünge für den Track, Sitzgelegenheiten oder ein Wasserspender. Konrad Willar und Gerald Aichele versprachen, die Wünsche und Vorstellungen in ihre Pläne aufzunehmen.

Wer noch eine Idee für den Pumptrack hat, kann diese bei Mikaela Wessels äußern. Außerdem ist es möglich, Einsicht in die Pläne für den Puptrack zu bekommen. In beiden Fällen kann man sich von Montag bis Mittwoch telefonisch unter 0711/21 66 08 72 oder per E-Mail an mikaela.wessels@stuttgart.de melden.