Wer etwas erreichen will, braucht mitunter einen langen Atem. Das sagt Luna Poguntke, sie ist neugewählte Jugendrätin in Degerloch und Stimmenkönigin im Bezirk. Was sie sich vornimmt für die nächsten beiden Jahre, erzählt sie hier.

Degerloch - Schon vor zwei Jahren hat sich die 16-jährige Luna Poguntke erstmals überlegt, für den Jugendrat zu kandidieren, sich aber dagegen entschieden. Damals hatte sie bei einer Info-Veranstaltung in ihrer Schule, dem Möhringer Königin-Charlotte-Gymnasium, von der Wahl erfahren. „Es hieß aber, dass es in Degerloch meist zu wenige Bewerber gibt und deshalb auch keinen Jugendrat“, so Poguntke. Eine Freundin, die in den Möhringer Rat gewählt wurde, überzeugte sie davon, diesmal selbst zu kandidieren. „Sie hat mich auf eine Party des Jugendrats mitgenommen, das waren coole Leute dort.“

 

Jetzt ist sie froh, dass es mit der Wahl geklappt hat – und das sogar mit den meisten Stimmen in Degerloch, 106 von 183. Damit gerechnet hat Luna Poguntke nicht unbedingt, denn an die große Glocke hat sie ihr Vorhaben nicht gehängt. „Ich wollte kein großes Ding draus machen, denn ich weiß ja noch gar nicht, was daraus wird“, sagt sie. Trotzdem hätten sie viele Degerlocher, die sie vorher gar nicht kannte, über soziale Medien wie Instagram angeschrieben und ihr zum Erfolg gratuliert.

Viele junge Leute würden einen Nebenjob suchen

Coole Leute zu treffen ist aber nicht ihr einziges Ziel. Luna Poguntke will Dinge ins Rollen bringen für ihren Stadtbezirk. Dabei hat sie auch schon konkrete Vorstellungen. „Ich vermisse eine Gemeinschaft von Degerlocher Jugendlichen, die sich regelmäßig treffen, Veranstaltungen organisieren“, sagt sie. Der Jugendrat könne so etwas auf die Beine stellen. Zweitens schwebt ihr eine Jobbörse vor, die junge und alte Degerlocher zusammenbringt. „Es gibt viele Leute in meinem Alter, die einen Nebenjob suchen und nichts finden. Gleichzeitig wohnen bei mir in der Gegend viele ältere Leute, die sicher gerne jemanden hätten, der ihnen zum Beispiel im Haushalt hilft.“

Der Eindruck, dass im Jugendrat ein paar Leute rumsitzen und Däumchen drehen, solle auf keinen Fall entstehen, so die 16-Jährige. Deshalb findet sie es wichtig, dass das junge Gremium über seine Arbeit spricht. Gleichzeitig hat sie ein realistisches Bild davon, was machbar ist und was nicht. Um etwas durchzusetzen, brauche man viel Geduld, da mache sie sich nichts vor. Die Erwartungen hängt sie deshalb nicht allzu hoch. „Wenn ein paar Degerlocher nach zwei Jahren auf mich zukommen und sagen, es hat sich durch den Jugendrat etwas verändert, wäre das auf jeden Fall schon ein Erfolg“, sagt Luna Poguntke.