Im ersten Prozess zu den Krawallen in Stuttgart im Juni ist ein Jugendlicher zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Stuttgart - Es geht los. Die Stuttgarter Justiz bringt die ersten mutmaßlichen Täter vor Gericht, die an den Krawallen in der Stuttgarter Innenstadt im Juni dieses Jahres beteiligt gewesen sein sollen. Als Erster stand am Dienstag ein 16 Jahre alter Stuttgarter vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Stuttgart. Die Verhandlung fand wegen den Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

 

Daher hält sich das Gericht mit Details zum Angeklagten und seinen Taten zurück. Der Jugendliche war von der Polizei identifiziert und in Untersuchungshaft genommen worden. Verurteilt wurde er vom Schöffengericht unter Vorsitz von Richter David Schenk zu einem Jahr Jugendstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde – und zwar wegen Unterschlagung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und wegen des Besitzes kinderpornografischer Schriften.

Polizei findet Kinderpornos

Nach seiner Festnahme hatte die Polizei das Mobiltelefon des 16-Jährigen ausgewertet in der Hoffnung, Fotos oder Videos aus der Krawallnacht zu finden. Stattdessen stieß sie auf besagte Kinderpornos. Die Höhe der Strafe deutet daraufhin, dass der junge Angeklagte strafrechtlich kein unbeschriebenes Blatt ist.

Am 10. November wird vor dem Amtsgericht der erste öffentliche Prozess gegen einen mutmaßlichen 18-jährigen Randalierer stattfinden. In der Nacht auf den 21. Juni hatten Hunderte junge Leute, ausgehend vom Eckensee, auf der Königstraße und der Marienstraße randaliert. Dabei wurden auch Geschäfte geplündert. Mehrere Polizisten wurden verletzt.