Nach dem Hickhack um den Austragungsort hält die AfD ihre Kundgebung gegen eine Moschee ab. Es kommen aber sehr viel mehr Gegendemonstranten. Und die Polizei ist auf alles vorbereitet.

Stuttgart - Bis zu 120 Gegner einer Moschee haben im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach am Samstag demonstriert. Nach Auskunft der Polizei versammelten sich bis zu 350 Gegendemonstranten. Zwei Menschen, die dem linken Spektrum zugeordnet werden, kamen in Gewahrsam, weil die Polizei bei ihnen Messer fand.

 

Bei zwei weiteren entdeckten Beamte Pfefferspray. Zudem hatten mehrere Personen Vermummungsmaterial, beispielsweise Schals, bei sich. Aus dem linken Spektrum wurden kurzzeitig pyrotechnische Gegenstände gezündet, Einsatzkräfte wurden mit Eiern beworfen. Ein Redner der Kundgebung wurde mit einer Flüssigkeit aus einer Wasserflasche bespritzt.

Ansonsten verlief die Aktion friedlich, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative Stuttgart, hatte die Kundgebung unter dem Motto „Nein zu DITIB Deutschland! Gegen die Erdogan Moschee in Stuttgart-Feuerbach!“ veranstaltet. Das Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ war der Veranstalter der Gegendemo.

Wasserwerfer, Drohnen und Hubschrauber

Mehrere Hundert Polizisten waren im Einsatz. Sie stellten rund um den zugewiesenen zentralen Platz für die Veranstaltung Absperrgitter auf. Dutzende Einsatzwagen und ein Wasserwerfer standen bereit. Zwei Stadtbahnen und eine Buslinie hielten für die Dauer der Veranstaltung an dem Platz nicht. Für die Einsatzbeobachtung aus der Luft setzte das Polizeipräsidium Stuttgart auch Polizeihubschrauber und Drohnen ein.

Die Junge Alternative hatte am Freitag per Eilantrag durchgesetzt, dass die Demonstration in Feuerbach stattfinden darf. Die Stadt Stuttgart hatte aus Gründen der öffentlichen Sicherheit versucht, die Kundgebung nach Zuffenhausen zu verlegen. Die Stadt appellierte an die Teilnehmer der Veranstaltungen, trotz aller Meinungsverschiedenheit fair und respektvoll miteinander umzugehen.