Nach einer fragwürdigen Recherche zu einem Kritiker treten zwei Vizechefs der Jungliberalen im Land zurück. Der eine war dafür verantwortlich, der andere war mit der Aufarbeitung unzufrieden.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Die Jungen Liberalen (Julis) in Baden-Württemberg werden von einer öffentlich bisher nicht bekannten Datenschutzaffäre erschüttert. Auslöser ist der Versuch eines Vize-Landeschefs der FDP-Nachwuchsorganisation, die Identität eines anonymen Kritikers auf mutmaßlich rechtswidrige Weise zu ermitteln. Zwei der vier stellvertretenden Juli-Chefs sind deswegen inzwischen zurückgetreten. Anfang Juli protestierte der für Finanzen zuständige Vize damit gegen die aus seiner Sicht unzureichende Aufklärung des Vorfalls. Inzwischen folgte ihm der für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Vize, der die fragwürdige Recherche unternommen hatte; zuvor waren Sanktionen gegen ihn verhängt worden. Der Juli-Landeschef Valentin Abel bestätigte gegenüber unserer Zeitung den Rückzug und kündigte weitere Konsequenzen an.