Linus und Erik aus Filderstadt haben erkannt, wie schädlich Plastik ist. Seit einem Jahr klären sie ihre Mitmenschen mit Flyern darüber auf, wie sich etwa Verpackungsmüll vermeiden lässt.

Digital Desk: Felix Frey (fog)

Bonlanden - Eigentlich spielt der elfjährige Linus in seiner Freizeit gerne Handball, doch seit einem Jahr setzt er sich mit seinem Freund Erik auch für den Umweltschutz ein. So haben die beiden es mit ihren Aktionen geschafft, auch Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub zum Zuhören zu bewegen. Angefangen hatte es damit, dass Erik bei seiner Mutter ein Buch über Nachhaltigkeit entdeckte und erfuhr, wie schädlich Plastik für die Umwelt tatsächlich ist. „Das habe ich Linus dann gezeigt, und wir haben uns entschlossen, Flyer zu machen, um den Menschen Tipps zu geben, wie man Plastik vermeiden kann“, erklärt Erik. Die Flyer sind von Hand geschrieben. Oben stehen Tipps wie „Glas statt Plastik, z.B. bei Ketchup“. Unten haben die Jungs Skizzen zur Veranschaulichung gezeichnet, um zu verdeutlichen, was gut ist und was nicht.

 

Die Aktion weckt Neugier

Auch Müllzangen haben die beiden sich gekauft. Mit ihnen reinigen sie die Bushaltestelle vor der Haustür. Linus ärgert sich über den Müll: „Es gibt besonders viele Einwegverpackungen und Zigarettenstummel, die auf dem Boden neben dem Mülleimer liegen.“ Er freue sich aber auch über den Zuspruch. Mitten auf der Straße habe ein Busfahrer aus Neugier schon angehalten. Ihm hätten die beiden dann durch das Fenster hindurch erklärt, was sie da tun. Auch unternehmerisch sind die jungen Bonländer sehr umtriebig. „Wir haben einen mobilen Fahrradladen“, verrät Erik. Aus dem Karton heraus, den sie am Fahrrad befestigen können, verkaufen sie Lesezeichen. Selbstgebastelt versteht sich. Was Lesezeichen mit Umweltschutz zu tun haben? Linus erklärt es: „Die meisten Lesezeichen sind laminiert, also mit Plastik behandelt. Unsere sind das nicht.“ Sie erklären aber auch, dass Plastik nicht pauschal schlecht sei, denn: „Ein Staubsauger zum Beispiel hält sehr lange und ist aus Plastik. Also ich kenne zumindest noch keinen, der aus Holz ist“, witzelt Linus. Es geht ihnen vor allem um Verpackungen und Einwegprodukte. Zur Zeit grübeln die Jungs darüber, wie sie noch mehr Menschen erreichen können.