Junge Wirtin Adriana Turek Café Megiana bringt frischen Schwung ins Herz von Malmsheim

Jung, unabhängig und voller Energie: Adriana Turek in ihrem Café, mit dem sie viel vorhat. Foto: Simon Granville

Kaffee, Kuchen – und eine große Portion Optimismus: Für ihr Café Megiana hat Adriana Turek einiges aufgegeben. Doch wie es scheint, hat der Ort genau auf sie gewartet.

Megiana heißt das neue Café-Bistro im Herzen von Malmsheim. Seit Ende 2024 standen die Räume, in denen lange Zeit das frühere Cabico beheimatet war, leer. Nun bietet dort am Waldhornplatz seit Anfang August Adriana Turek ihren Gästen in neu gestalteten Räumen und im großzügigen Außenbereich wieder einen Anlaufpunkt für eine Einkehr.

 

Kaffee, Kuchen und Eiscreme gibt es, aber auch eine kleine Speisekarte und neben den üblichen Getränken eine Reihe von Cocktails. „Die Menschen sollen sich bei uns wohlfühlen“, sagt die 27-Jährige mit Blick auf ihr neues Reich, wo im Innenraum an 14 Tischen 48 Gäste Platz finden.

Die Mutter steht der Jung-Gastronomin zur Seite

Adriana Turek, die in Calw aufgewachsen ist, hat bei einem großen Handelsunternehmen Kauffrau für Dialogmarketing gelernt und in diesem Bereich einige Jahre gearbeitet. „Ich habe aber nebenher immer in der Gastronomie gearbeitet, einfach, weil ich Spaß daran hatte“, sagt sie. Der Spaß am Bewirten muss in der Familie liegen, ihre Mutter Megi betreibt in Bad Liebenzell ein alteingesessenes Café mitten im Ort. „Sie steht mir jetzt mit Rat und Tat zur Seite, mit ihren Kontakten und vielen guten Tipps hat sie mir zum Start sehr viel geholfen und wird mich auch weiter unterstützen“, erzählt die Neu-Gastronomin.

Wie wichtig ihr der familiäre Zusammenhalt ist, zeigt sich auch in der Namensgebung für ihr neuen Café. „Megiana ist eine Kombination aus dem Vornamen meiner Mutter und meinem Namen Adriana“, erklärt sie schmunzelnd. Und dass die Blume im Logo eine Dahlie ist, wird klar, wenn man weiß, dass ihre Schwester Dahlia heißt.

Schwierige Entscheidung, trotz vieler Bewerbungen

Adriana Turek ist von der Lage ihres Betriebs mitten im Ort und in direkter Nachbarschaft zum CAP-Markt begeistert. „Ich finde es schön hier“, sagt sie und blickt hinaus auf den Platz vor dem Lokal, hinüber zum alten Rathaus und zur Kirche. In dem Gebäude ist sie Mieterin der Stadtbau Renningen. Der Kontakt mit der Stadt sei sehr gut gelaufen und sie sei froh, dass man sich für sie als neue Pächterin entschieden habe.

Mittendrin: das Megiana in Malmsheim Foto: Simon Granville

Auch die Stadt ist froh, Adriana Turek als junge Gastronomin gewonnen zu haben. „Ich habe das Gefühl, mit der Eröffnung des Cafés lebt der Platz wieder auf“, sagt die Bürgermeisterin Melanie Hettmer. Am Anfang sei es trotz etwa 20 Bewerbungen schwierig gewesen, eine geeignete Nachfolge für das ehemalige Cabico zu finden, sagt sie. „Wir hätten es schneller wieder vermietet bekommen, haben aber gesagt, wir warten lieber noch etwas länger, bis jemand kommt, der wirklich dorthin passt.“ Das sei dann mit dem Café-Bistro-Konzept von Adriana Turek und ihrer Mutter als erfahrener Gastronomin im Hintergrund der Fall gewesen, denn es sei der Wunsch der Bürger, dort wieder ein Café zu haben, so die Renninger Bürgermeisterin.

Adriana Turek hat für ihr Angebot keine feste Zielgruppe im Auge, sondern möchte breit aufgestellt sein. „Am Anfang dachte ich, dass viele Gäste eher am Nachmittag zu Kaffee, Kuchen und Eis kommen, aber aktuell geht es doch eher am Abend los“, so ihre Beobachtung in den ersten Wochen. „Ich bin schon sehr zufrieden, wie es angelaufen ist. Wir warten jetzt ab, wie es sich entwickelt und wie die Bedürfnisse der Menschen sind“, meint sie mit einer großen Portion Optimismus. Ihr sei es wichtig, einen Ort zu schaffen, wo man sich wohlfühlen und verweilen könne. Um das zu erreichen, hat sie mit Freunden und Familie in Eigenarbeit das Lokal umgekrempelt, renoviert und komplett neu möbliert.

Unabhängig und voller Energie

Als Café-Betreiberin ist die junge Kauffrau auch Arbeitgeberin geworden. Sie beschäftigt Servicekräfte, einen Koch und eine Küchenhilfe. Zwar hat das Megiana durchschnittlich „nur“ zehn Stunden, von 11 bis 21 Uhr (freitags und samstags bis 22 Uhr, sonntags bis 19 Uhr) geöffnet, doch ihr eigener Arbeitstag ist selbstredend viel länger. Da braucht es den freien Montag, um vieles zu erledigen, was sonst liegenbleibt.

Ans Ausspannen und an Freizeit denkt sie im Moment nicht. „Ich bin jung, unabhängig und habe viel Energie“, sagt sie strahlend. Dann öffnet sie die Eingangstür für die ersten Gäste.

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