Ein Jugendlicher, der in Steinheim im Kreis Ludwigsburg einen 15-Jährigen schwer verletzt haben soll, muss ins Gefängnis. Die Liste der Vorwürfe gegen ihn ist lang.

Der Prozess vor dem Landgericht Stuttgart gegen einen Jugendlichen, der an Karfreitag vergangenen Jahres in der Nähe der Steinheimer Riedhalle einen 15-Jährigen brutal niedergestochen haben soll, ist mittlerweile abgeschlossen. Der 16-Jährige muss für längere Zeit hinter Schloss und Riegel. Die Jugendkammer der Großen Strafkammer verdonnerte den Teenager wegen einer ganzen Reihe von Vergehen in nicht-öffentlicher Sitzung zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Beim Strafmaß sei auch ein Urteil aus einem anderen Verfahren gegen den 16-Jährigen vor dem Amtsgericht in Esslingen miteingeflossen, sagt Johannes Steinbach, Mediensprecher Strafrecht beim Landgericht Stuttgart. Das Urteil gegen den jungen Mann sei rechtskräftig, kann also nicht mehr angefochten werden.

 

Junger Mann soll auch kinderpornografische Schriften besessen haben

Der Angeklagte schien eine Menge auf dem Kerbholz zu haben, wurde nun schuldig befunden „der räuberischen Erpressung in zwei tateinheitlichen Fällen in Tateinheit mit Betrug, der gefährlichen Körperverletzung in drei Fällen, davon in einem Fall in Tateinheit mit zwei tateinheitlich versuchten gefährlichen Körperverletzungen, des Diebstahls mit Waffen, des Besitzes kinderpornografischer Schriften in Tateinheit mit Besitz jugendpornografischer Schriften, des Diebstahls und der Nötigung“.

Bei der Messerattacke in Steinheim war das 15-jährige Opfer schwer verletzt worden. Die Polizei hatte unmittelbar nach dem Übergriff eine Großfahndung eingeleitet, konnte aber keinen Verdächtigen schnappen. Wenige Tage später klickten jedoch die Handschellen in Plochingen, wo der 16-Jährige, der nun vor Gericht stand, festgenommen wurde. Die Polizei war ihm dank Zeugenhinweisen auf die Schliche gekommen.