Wenn die Dämmerung einsetzt, machen sich jedes Jahr im Juni und Juli vielerorts Schwärme von Junikäfern auf den Weg. Wie Sie Junikäfer sowie ihre Larvenschädlinge erkennen und bei einem Befall erfolgreich vorgehen, erfahren Sie hier.

Inhalt:

Was sind Junikäfer?

Der Junikäfer gehört mit seinem bekanntesten Verwandten, dem Maikäfer, zur Familie der Blatthornkäfer. Wobei der Name „Junikäfer“ ein Trivialname für gleich mehrere Verwandte aus der Familie ist. Meist ist mit dem Begriff „Junikäfer“ aber der Gerippte Brachkäfer gemeint. Die Tiere sind zwar harmlos, können aber sowohl als Larve als auch als ausgewachsener Käfer lästig sein. Wie der Name vermuten lässt, sind die ausgewachsenen Junikäfer zwischen Juni und Juli vor allem in der Dämmerung und in Schwärmen unterwegs auf Partnersuche. Dabei stören die brummenden und eher unbeholfen fliegenden Junikäfer so manchen gemütlichen Sommerabend. Mitte bis Ende Juli legen die befruchteten Weibchen ihre Eier im Boden ab, woraufhin die Tiere bald darauf sterben. Da auch die Männchen direkt nach der Paarung sterben, ist das erwachsene Käferstadium von wenigen Wochen eine eher kurze Zeitspanne verglichen zum Larvenstadium. Denn die Larven, auch Engerlinge genannt, überwintern in der Regel zwei Mal und verpuppen sich im Frühjahr des dritten Jahres, woraufhin sie Ende Mai bis Anfang Juni als erwachsener Junikäfer schlüpfen und sich auf Paarungssuche begeben.

 

Junikäfer erkennen (Unterschied Maikäfer)

Maikäfer und Junikäfer gehören beide zur selben Unterfamilie (Melolonthinae) der Blatthornkäfer und sind sich deswegen auch recht ähnlich. Sie unterscheiden sich vor allem in der Größe. Während der Junikäfer etwa 14 bis 18 mm groß wird, ist der ausgewachsene Maikäfer mit etwa 25 bis 30 mm fast doppelt so groß. Maikäfer haben einen dunklen Kopf und sind auch allgemein etwas dunkler als Junikäfer. Ein weiteres Merkmal der Maikäfer sind die großen, fächerartigen Fühler, mit denen die Tiere über große Distanzen riechen können.

Befall erkennen

Während die ausgewachsenen Junikäfer eher nur bei ihren unbeholfenen Flügen lästig sind, wenn sie in Haaren und Kleidung hängen bleiben und in dieser kurzen Lebensphase keinen wirklichen Schaden anrichten können, sind vor allem die Larven der Junikäfer bei Gärtnern unbeliebt. Diese ernähren sich nämlich von kleinen Wurzeln und Pflanzenresten, wodurch Teile von Rasenflächen und Beeten verkümmern und diese so später im Sommer vertrocknen. Hilfreiche Tipps zur Bekämpfung von Junikäfer-Larven finden Sie im Abschnitt "Junikäfer bekämpfen", weiter unten im Artikel.

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Junikäfer im Schwarm

Die ausgewachsenen und fliegenden Junikäfer sind für viele vor allem während der Dämmerung eine Plage, da sich die Tiere tagsüber vor Fressfeinden verstecken und beim Anbruch der Dunkelheit in großen brummenden Schwärmen zusammenfinden und auf Partnersuche gehen bzw. fliegen. So kann der gemütliche Sommerabend im Garten oder auf dem Balkon plötzlich unentspannt werden, da vor allem die Flüge der Junikäfer eher unkoordiniert sind. Aus diesem Grund werden Junikäfer auch „Torkelkäfer“ genannt. Die Tiere steuern beim Fliegen eher allgemein Objekte an, die sich vom Boden abheben und so kann es auch den Menschen, die Gartenmöbel, das Bierglas oder Hauswände und Fensterscheiben treffen. Besonders lästig ist es, wenn der eher unbeholfene Junikäfer mit seinen bezahnten Beinen in Haaren und an der Kleidung hängen bleibt.

Gefährlich sind Junikäfer nicht, da die sich von Blättern und Blüten ernährenden Käfer weder stechen noch beißen. Durch den vergleichsweise kurzen Lebenszyklus von wenigen Wochen als Käfer können Junikäfer meist auch keinen großen Schaden an Pflanzen anrichten. Durch die kurze Dauer haben die Pflanzen ausreichend Zeit, sich wieder zu erholen.

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Junikäfer als Larven

Die Larven (Engerlinge) der Junikäfer können für Hobbygärtner durchaus zur Plage werden, da sie sich in ihrem Larvenstadium (1) über zwei Jahre im Boden von kleinen Wurzeln ernähren. Da so die Nährstoff- und Wasserversorgung der Pflanzen behindert wird, können vor allem Rasen und Pflanzenflächen nach und nach absterben. Betroffene Stellen verfärben sich meist gelb bis bräunlich und Grasnarben lassen sich meist leicht abziehen. Die Engerlinge wachsen dabei auf eine Größe von bis zu 50 mm heran und halten sich in den Wintermonaten tiefer im Boden unterhalb der Frostgrenze auf.

Ein weiteres Problem, welches durch die Larven der Junikäfer verursacht wird, sind für Gärtner die angelockten Tiere. Vögel und andere Tiere picken und wühlen auf der Suche nach den nahrhaften Engerlingen im Boden und verwüsten so den Garten.

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Junikäfer bekämpfen - So geht man vor

Da die ausgewachsenen Junikäfer selbst nur wenige Wochen überleben und sie spätestens Ende Juli weniger werden, hat man meist nur kurze Zeit mit den Käfern zu kämpfen. Anders sieht es bei den Junikäfer-Larven aus. Diese können im Garten vor allem in ihrem dritten Larvenstadium erheblichen Schaden anrichten. Pflanzenschutzmittel sind hierbei nicht zu empfehlen, da Mikroorganismen im Boden sehr empfindlich reagieren können. Bei der Bekämpfung von Junikäferlarven haben sich die folgenden Dinge bewährt:

- Vorbeugung: Die richtige Rasenpflege

Prinzipiell kann durch die richtige Rasenpflege die Eiablageorte der Junikäfer ungemütlicher gemacht werden. In diesem Fall sollte man für eine dichte Grasnarbe sorgen, indem man den Rasen regelmäßig und nicht zu kurz mäht. Im Frühjahr sollte der Rasen vertikutiert und kahle Stellen ggf. nachgesät werden. Ein akuter Befall kann so zwar nicht gestoppt, aber einem späteren Befall vorgebeugt werden. 

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- Akuten Befall stoppen: Der Einsatz von Nützlingen

Bei einem akuten Befall helfen Nützlinge wie Nematoden-Arten (Fadenwürmer) innerhalb weniger Tage. Diese können einfach dem Gießwasser zugesetzt werden. Bewährt hat sich hierbei die Gattung Heterorhabditis (hier auf Amazon ansehen / ANZEIGE) bacteriophora. Die Fadenwürmer werden durch die Feuchtigkeit aktiviert, dringen in die Larven der Junikäfer ein und lassen diese anschließend durch ein Bakterium absterben.

Ein großer Vorteil ist, dass die Nematoden gleichzeitig auch gegen die Engerlinge anderer Käferarten wirken, wie zum Beispiel die des Maikäfers oder des Gartenlaubkäfers. Achten Sie beim Einsatz von Nematoden darauf, dass der Boden nicht zu kühl ist. Ab einer Temperatur von 12 Grad bleiben die Nematoden vital genug. Außerdem sollte der Boden feucht gehalten werden und die Nematoden wiederholt morgens und abends mit dem Gießwasser verteilt werden.