Von wegen ausgestorben: Im KIno sind Saurier putzmunter. Im ersten Trailer zu „Jurassic World: Dominion“ tollen sie wieder umher.

Los Angeles - Woran erkennt man, dass die Menschheit vielleicht doch noch eine Zukunft hat? An kindlicher Begeisterung für die Urzeit. Solange der aufgeweckte Nachwuchs mehr verschiedene Saurierarten als gelackte Automarken aufsagen kann, sacken wir vielleicht doch nicht ganz in Materialismus und Konsumwahn ab. Die Begeisterung für wuchtige Megatiere bleibt einem dann ja oft lange erhalten. Wie gerade mal wieder bewiesen wird: Hollywood hat den knapp dreiminütigen Trailer für „Jurassic World: Dominion“ ins Netz gestellt, und Millionen Menschen gucken fasziniert.

 

Es geht auch gleich gut los. Ein paar Reiter treiben eine kleine Herde Saurier – Parasaurolophus, wie die Experten aus dem Kinderzimmer wissen - vor sich her wie Cowboys Mustangs. Gleich darauf legt Chris Pratt einem Koloss die Hand auf die Nase, ganz wie ein Zureiter ein noch wildes Pferd beruhigt. Was fürs Herz also, was für alle, die es nicht erwarten können, dass die Klonindustrie uns endlich zahme Megaechsen als Alternative zum Stadthund liefert.

Giganten drehen durch

Warum das vielleicht nicht die beste Idee einer auf Trostfellchen und Gefährtenglück spezialisierten Haustierindustrie werden dürfte, kann man in ein paar anderen Schnipseln des Trailers sehen. Dort drehen die Giganten wieder ziemlich durch – und das ist es, was wir vom Saurier-Franchise erwarten.

Donnerechsen waren für Filmemacher immer interessant. Der Klassiker „King Kong und die weiße Frau“ von 1933 etwa hat neben dem Riesenaffen ja auch Urgetüme zu bieten. So richtig entfesselt werden konnten Tyrannosaurus Rex und Co. aber erst im Zeitalter der computergenerierten Bilder. Und das wurde nicht zufällig von einem Saurierfilm eingeläutet: Steven Spielbergs „Jurassic Park“ von 1993 ist einer der großen Wendepunkte der Kinogeschichte. Natürlich fällt Zuschauern von heute sofort auf, dass die Technologie noch Luft nach oben hatte. Aber damals war jedem Fan im Kinosaal und jedem Macher in der Filmindustrie klar, dass da gerade Grenzen weit verschoben und Karten ganz neu gemischt wurden.

Die Saurier machen immer weiter

Schon beim Computersaurier-Urknall vor der Kamera dabei waren Laura Dern, Sam Neill und Jeff Goldblum, die auch in „Jurassic World: Dominion“ (Regie: Colin Trevorrow) wieder mitspielen. Zwar hat die von Dern verkörperte Paläontologin Dr. Ellie Sattler den üblichen Dämpfer für alle Dino-Begeisterten parat: „Menschen und Dinosaurier können nicht koexistieren. Wir haben eine ökologische Katastrophe geschaffen.“ Aber das wurde ja schon in „Jurassic Park“ von 1993 klar. Trotzdem wurde in der Filmreihe munter weiter geklont, wurden immer neue Echsen aus der Versenkung geholt.

„Jurassic Park“ bekam zwei Fortsetzungen, dann ging es 2015 mit „Jurassic World“ weiter. „Jurassic World: Fallen Kingdom“ folgte 2018. „Jurassic World: Dominion“ ist also der sechste Teil der Reihe, die zu den größten Umsatzbringern der Kinogeschichte gehört. Am 9. Juni soll das Spektakel in den deutschen Kinos starten – und das neue Spielzeug dazu, wen wundert’s, gibt es schon vorher zu kaufen. Aber das, wird einem jedes Kind erklären, hat mit Konsumwahn natürlich gar nichts zu tun – das ist pure Liebe zur Urzeit.