Die Umstellung auf die elektronische Akte in der Justiz des Landes ist in vollem Gang. Nun aber werden erneut grundsätzliche Bedenken vieler Richter dagegen laut. Das Ministerium hält sie für unbegründet.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Steuert die Justiz mit der elektronischen Akte in eine digitale Sackgasse? Werden bei den Gerichten mit der Umstellung von Papier auf Computer „potemkinsche Dörfer“ gebaut? Mit solcher Fundamentalkritik wird das bundesweite Reformprojekt konfrontiert, bei dem Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle einnimmt. Gleich zwei Fachaufsätze aus Juristenkreisen melden Zweifel an der neuen Arbeitsweise an – und befeuern die Diskussion innerhalb der Justiz. Der zuständige Minister Guido Wolf (CDU) sieht zwar Verbesserungsbedarf, wähnt das Land aber insgesamt auf gutem Weg.