Viele Zeugen haben Angst, vor Gericht auszusagen und bei der Aussage im Gerichtssaal dem mutmaßlichen Täter zu begegnen. Zeugenbegleiter und psychosoziale Prozessbegleiter können helfen.
Stuttgart - Auf manche Fälle kommt man nicht gleich, wenn man von Zeugenbegleitung spricht. Der Richter Matthias Merz erinnert sich an den Zehnjährigen, der das „Abzocken“ eines Handys auf dem Schulhof beobachtet hatte und nun als Zeuge aussagen sollte. Er hatte Angst, obwohl er in die Tat überhaupt nicht verwickelt war. Oder an die „sehr betagte, geistig total fitte“ Frau, die körperlich schwach war. Mit ihren „weit über 90“ brauchte sie jemanden, der ihr ins Taxi half, sie am Gericht angekommen in den Saal brachte, und mit ihr im Taxi wieder zurück von Stuttgart nach Böblingen fuhr, wo sie wohnte und eine wichtige Beobachtung als Zeugin gemacht hatte.