Das Land fährt den Justizapparat wegen der Coronakrise auf einen Minimalbetrieb runter. Staatsanwälte und Richter machen Homeoffice, nur noch eilige Haftsachen und Familiensachen werden von den Gerichten entschieden. Trotzdem wird niemand früher aus der Haft entlassen, sagt Justizminister Guido Wolf.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Das Virus ist im Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg angekommen. Drei Mitarbeiter wurden positiv getestet, zehn Kontaktpersonen isoliert. Von Dienstagfrüh werden alle Häftlinge in den baden-württembergischen Haftanstalten nur noch den notwendigen Anwaltsbesuch bekommen. Ansonsten gilt eine Besuchssperre. Stattdessen sollen die Telefonkontakte nach außen erweitert werden. Der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf (CDU) nennt es eine historische Situation. Und so ist sein kurzer Auftritt irgendwie denkwürdig. Während andere schon Videokonferenzen verwenden, tritt er vor die Presse – wenn auch in einer Nische des Ministeriumsflurs, neben einer offenen Tür, die für Durchzug sorgt.