In Freiburg findet sich ein Bereich für Sicherungsverwahrte, die als gefährlich gelten oder die schlicht in Ruhe gelassen werden wollen. Ziel ist aber eine Wohngruppenunterbringung mit Küche und Gemeinschaftsraum, wie sie auf zwei Stationen angeboten wird. Es gibt wöchentliche Therapiegruppen für Sexualstraftäter und demnächst auch für Gewalttäter. Dazu Arbeitstherapie, Kunsttherapie, auch Spielabende werden angeboten. Nicht wenige Betroffene, erzählt Psychologe Kesenheimer, erwarten von dem neuen Gesetz, „dass sie ein halbes Jahr in Therapie gehen und dann entlassen werden“. 90 Prozent der Sicherungsverwahrten seien therapiewillig, aber so schnell ließen sich die schweren Persönlichkeitsstörungen nicht beheben. Dazu komme die Vorgeschichte der meisten Insassen, die oft von Alkohol, Beziehungsbrüchen und anderen Katastrophen geprägt sei „Es ist kaum jemand bei uns mit einer normalen bürgerlichen Sozialisation.“ 950 000 Euro kosteten die Umbauten in Freiburg und im Frauengefängnis Schwäbisch Gmünd. Das Land hat auch neue Stellen im Vollzugsdienst und für Psychologen geschaffen. Die Vollzugsbediensteten wechseln laut Anstaltsleiter Rösch alle fünf Jahre. Dann müssten sie etwas anderes sehen. „Es gehört sehr viel Nächstenliebe dazu, das auszuhalten.“