Die Arbeiten auf der Kreisstraße nach Harthausen sind abgeschlossen. Zum neuen Belag kommt nun aber auch eine neue Höchstgeschwindigkeit. Warum?

Die Menschen in Harthausen können es wohl kaum mehr erwarten: An diesem 24. Juni soll nach aktuellem Planungsstand der Verkehr auf der Kreisstraße 1223 bereits wieder rollen – nach Wochen der Vollsperrung wegen Straßenbelagsarbeiten des Landratsamtes. Während die Bautrupps Mitte der Woche noch Leitplanken installierten und Restarbeiten ausführten, war Richard Briem bereits zufrieden. Das Herrichten der Straße und des Radwegs daneben sei ihm ein großes Anliegen gewesen. Seit Jahren habe er sich als Mitglied des Kreistags dafür eingesetzt: „Ich bin der einzige Rat für Filderstadt im Ausschuss für Technik und Umwelt.“

 

Nun also ist die Straße gemacht. Und trotzdem war Richard Briem, der die Freien Wähler auch im Filderstädter Gemeinderat repräsentiert, bis zuletzt nicht vollkommen glücklich gewesen. Denn eine Frage blieb offen, nämlich die nach der Überquerung für Fußgänger, Radler und Landwirte mit ihren großen Maschinen. Etwa auf der Hälfte der Kreisstraße docken Feldwege aus Sielmingen und Aichtal im nahezu rechten Winkel an. „Die sind sehr befahren“, sagte Richard Briem.

Da entlang der Kreisstraße aber Bäume stehen, sprach der Lokalpolitiker von Sichtbehinderungen für alle, die queren wollen – und von einer Gefahr. „Wir hoffen, dass nichts passiert“, sagte er. Mit wir meinte er auch Markus Bauer und Albrecht Schweizer, die beiden landwirtschaftlichen Obmänner aus Sielmingen und Harthausen. Mit denen habe er die Stelle unlängst besichtigt, und man sei sich einig gewesen, dass sich etwas tun muss. Albrecht Schweizer habe im Mai diesbezüglich auch an die Stadt geschrieben und abermals auf die Gefahrenstelle hingewiesen.

Darum gilt jetzt Tempo 50

Tatsächlich fand jüngst eine Begehung der Verkehrsbehörde statt. Ergebnis: Das Tempo wird von 70 auf 50 gedrosselt, und zwar ab dem Ortsausgang Harthausen bis etwa zur B-27-Brücke. Diese Änderung soll bereits mit der Öffnung der Kreisstraße umgesetzt werden. „Die bestehenden Sichtbeziehungen für querende Fußgänger, Radfahrer und landwirtschaftliche Gespanne und Fahrzeuge sind bei Tempo 70 Kilometer pro Stunde durch Baumkronen, die ansteigende Fahrbahn und die weiterhin notwendigen Schutzeinrichtungen eingeschränkt und erfüllen nicht die Maßgaben der Verkehrssicherheit“, erklärt der Ordnungsamtsleiter Jan-Stefan Blessing auf Nachfrage.

An der ausgewiesenen Radroute der Stadt und des Landkreises querten täglich bis zu 400 Radfahrende die Gefahrenstelle. Andere bauliche und signaltechnische Lösungen seien geprüft worden, kämen aber nicht in Frage. „Auch ein Versetzen oder gar Fällen mehrerer Bäume der Allee wird aus ökologischen und technischen Gründen als nicht vertretbar angesehen“, stellt er klar.

Nun also muss auf der Straße nach Harthausen künftig langsamer gemacht werden. Ob die Autofahrer Tempo 50 gut finden werden, das bezweifelte Mitte der Woche sogar Richard Briem. Doch er sagte: „Das muss man so akzeptieren. Sicherheit muss vorgehen.“