Große Fragen: Was braucht man zum Leben? Was nicht? Der Musikkabarettist Matthias Ningel hat Antworten – in seinem Programm „Kann man davon leben?“, das er im Renitenztheater zeigt.

Stuttgart - Matthias Ningel tritt an diesem Donnerstag im Renitenztheater auf. Wir haben den Musikkabarettisten, der singt und Klavier spielt, gefragt, wie er es schafft, kritisch zu sein und dabei zuversichtlich zu bleiben.

 

Herr Ningel, was brauchen Sie zum Leben?

Soziale Beziehungen, Musik und Humor. Und irgendwann mal einen fetten Flügel.

Und was können Sie nicht brauchen?

Eine ganze Menge! Perfide ist, dass man ständig von Werbung, Ratgebern, Mode, spektakulären Urlaubsfotos und weiteren vermeintlichen Sinnangeboten umschwirrt wird. Diese suggerieren einem, wie das Leben gefälligst auszusehen hat. Dem seinen eigenen Standpunkt entgegenzusetzen, ist schwer. Heutzutage bedarf es ja schon fast einer Rechtfertigung, wenn man Urlaub „nur“ im Hunsrück macht.

Sie üben Kritik, aber ohne Pessimismus – was stimmt Sie zuversichtlich?

Es passiert viel Gutes. Zum Beispiel gibt es ein großes Bürgerengagement in Umweltfragen und erste Erfolge beim kostenlosen Nahverkehr. Schade nur, dass schockierende Nachrichten medial viel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Diesen klassischen Aufregerthemen möchte ich mit meinem Programm keine Plattform bereitstellen und klammere sie daher ganz bewusst aus.

Welche Vorsätze haben Sie fürs neue Jahr?

Gute Auftritte spielen und munter bleiben.