Dem früheren Wettermoderator Jörg Kachelmann waren 635 000 Euro Schmerzensgeld von der Bild-Zeitung zugesprochen worden. Dagegen hatte das Boulevardblatt geklagt. Jetzt zeichnet sich eine Entscheidung ab.

Köln - Der Wettermoderator Jörg Kachelmann muss sich offenbar auf eine geringere Geldentschädigung von der „Bild“-Zeitung einstellen. Das Oberlandesgericht Köln traf am Donnerstag in zweiter Instanz zwar noch keine Entscheidung. Doch erklärte die Vorsitzende Richterin Margarete Reske, nach vorläufiger Würdigung erwäge das Gericht für schwere Persönlichkeitsverletzungen im Online-Bereich lediglich eine Entschädigung von 180 000 bis 190 000 Euro. In erster Instanz hatte das Landgericht Köln dem 57-Jährigen in diesem Bereich 300 000 Euro zugesprochen.

 

Im Printbereich - zu dem sich das OLG erst am Nachmittag äußern wollte - hatte das Landgericht das Medienhaus Axel Springer zur Zahlung von 335 000 Euro verurteilt, wodurch sich insgesamt eine Rekordsumme von 635 000 Euro ergab. Es geht dabei um den Vorwurf schwerer Verletzungen von Kachelmanns Persönlichkeitsrecht durch die Prozessberichterstattung verschiedener Springer-Titel. Kachelmann war 2011 vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden.