Die Uhren zeigen wieder Sommerzeit, das Wetter dreht auf Winter. Gefühlt kommt das kurz vor Ostern häufig vor. Ist es derzeit wirklich ungewöhnlich kalt?

Mit der Umstellung der Uhren auf die Sommerzeit hoffen viele auch auf zumindest frühlingshaftes Wetter. Stattdessen begann die neue Woche mit einem Kälteeinbruch: hinter einer Kaltfront floss polare Meeresluft nach Deutschland. Kalt und frisch wird es an den Tagen vor Ostern häufig – sagt das Gefühl. Sind nächtliche Minusgrade ungewöhnlich für Ende März? Oder fühlt es sich nur kälter an als üblich, da man von den vergangenen Jahren wärme Temperaturen gewöhnt gewesen ist? Die Daten unserer Klimazentrale geben Aufschluss.

 

Die 5,9 Grad Tageshöchsttemperatur vom vorigen Montag waren ungewöhnlich kühl für diese Jahreszeit am Stuttgarter Flughafen, wo der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Wetterstation unterhält. Im Mittel wären Ende März an die 11 Grad zu erwarten. Der Normalbereich war in den vergangenen 30 Jahren deutlich breiter, Temperaturen zwischen 8 und 15 Grad sind typisch für diese Zeit des Jahres. In der vergangenen Woche hatten die Werte mit bis zu 20 Grad teils deutlich darüber gelegen – es war im Mittel auch drei Grad wärmer als in den letzten drei Jahrzehnten üblich. Womöglich hat sich der Kälteeinbruch vom Montag auch daher so intensiv angefühlt.

Auch nachts war es in der vergangenen Woche oft ungewöhnlich mild. Umso deutlicher war der Absturz unter null Grad zum Wochenbeginn. Ende März ist Nachtfrost auf den Fildern aber durchaus möglich, wie der Langzeitvergleich zeigt – nächtliche Tiefstwerte unter null Grad liegen im Normalbereich. Erst im April sinken die Werte typischerweise nicht mehr unter den Gefrierpunkt. Der Blick auf die Rekordwerte zeigt darüber hinaus die enorme Breite an Temperaturen, die Ende März möglich sind – von strengem Nachtfrost bis zu mehr als 20 Grad tagsüber, zuletzt übrigens im vorigen Jahr.

Etwas mehr Sonnenschein würde vermutlich auch für Frühlingsgefühle sorgen. Am Flughafen in Stuttgart sind in den vergangenen 30 Tagen insgesamt 130 Sonnenstunden gezählt worden - vergangenes Jahr waren es im gleichen Zeitraum bereits mehr als doppelt so viele. Anhand der letzten zehn Jahre wären im Schnitt 160 Sonnenstunden zu erwarten.

Eine Aufholjagd steht aber nicht unbedingt bevor – für die zweite Wochenhälfte ist immer wieder Regen angekündigt.