In Aleppo sprechen wieder die Waffen. Grund genug für Merkel, sich telefonisch an Wladimir Putin zu wenden. Sie fordert eine sofortige Waffenruhe sowie den ungehinderten Zugang humanitärer Helfer.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine sofortige Waffenruhe für die umkämpfte syrischen Stadt Aleppo gefordert. „Es ist nicht zu spät, mehr sinnloses Blutvergießen zu verhindern“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Am Vortag habe Merkel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und sich dabei für eine Waffenruhe sowie den ungehinderten Zugang humanitärer Helfer nach Ost-Aleppo eingesetzt. Die Versorgung der dortigen Bevölkerung habe oberste Priorität.

 

Lawrow spricht von Fluchtkorridoren

Darüber hinaus mahnte die Bundesregierung eine landesweite Waffenruhe sowie die Wiederaufnahme innersyrischer Gespräche an. Nur so könnten Sicherheit und Stabilität wiederhergestellt werden. Seibert räumte ein, dass die syrische Führung um Präsident Baschar al-Assad kaum freiwillig dazu bereit sein werde. „Umso mehr sehen wir Russland und sehen wir Iran in der Verantwortung, das Regime Assads davon zu überzeugen.“

Syrische Regierungstruppen und Rebellen hatten sich am Mittwoch in Aleppo erneut heftige Gefechte geliefert. Russlands Außenminister Sergej Lawrow berichtete zwar von Fluchtkorridoren aus Ost-Aleppo - das Auswärtige Amt in Berlin konnte am Mittwoch allerdings nicht bestätigen, dass dort derzeit Fluchtkorridore offen seien.