Sie suchen noch ein leckeres Essen für Silvester oder einen anderen Abend in der kalten Jahreszeit? Probieren Sie Schweizer Käsefondue! Hier finden Sie das klassische Rezept sowie Ideen für Beilagen, Versionen ohne Alkohol und sogar veganes Käsefondue.

Katrin Jokic

Ein Klassiker, der besonders im Herbst und Winter beliebt ist: das Käsefondue. Es stammt aus den Westalpen, also der französischsprachigen Schweiz, den Savoyen sowie dem Piemont und Aostatal, wo es dann auch als fondue au fromage oder fonduta al formaggio bekannt ist.

 

Die genaue Herkunft des Käsefondues ist unklar. Legenden besagen, dass es von Sennen (Almhirten) erfunden wurde, die lediglich Käse und Brot zur Verfügung hatten. Andere Theorien gehen davon aus, dass es von Mönchen in der Fastenzeit erfunden wurde, weil diese keine feste Nahrung zu sich nehmen durften und der geschmolzene Käse das Fasten nicht brach. Was wirklich wahr ist, weiß man nicht – nicht mal, ob das Gericht ursprünglich aus der Schweiz oder aus Frankreich stammt.

Das Grundprinzip des Käsefondues ist denkbar einfach: In geschmolzenen Käse werden Brot- oder Kartoffelstücke oder andere Beilagen getunkt und gegessen. Neben dem Käsefondue sind mittlerweile auch süße Schokofondues sowie klassische Fleischfondues mit Fett oder Brühe beliebt.

Lesen Sie dazu: Leckere Ideen für Ihr Fleisch-Fondue (Großer Guide)

Käsesorten: Welcher Käse fürs Käsefondue?

Welche Käsesorten für das Käsefondue verwendet werden hängt natürlich vom persönlichen Geschmack ab – und oft auch, in welcher Region man sich befindet. Denn in der Schweiz und in Frankreich gibt es zahlreiche lokale Variationen und daher gibt es auch nicht die eine, richtige Version für das Käsefondue. Bekannt und beliebt sind beispielsweise folgende Käsesorten für das Fondue:

  • Vacherin und Greyerzer (sogenanntes moitié-moitié-Fondue (halb-halb))
  • Appenzeller Käse (Appenzeller Fondue)
  • Freiburger Vacherin (Fondue fribourgeoisie) (Kanton Freiburg)
  • Greyerzer und Raclettekäse (Genf)
  • Greyerzer, Appenzeller, Tilsiter (Ostschweiz)
  • Greyezer, Vacherin und Appenzeller (Basel)
  • Emmentaler, Comté, Beaufort (Savoyer Fondue)

Je nach Region werden die Käsefondues auch mit Kräutern, Tomaten, Butter, Trüffeln oder anderen Zutaten verfeinert.

In Deutschland und Österreich ist auch die Kombination aus Emmentaler und Greyerzer beliebt für das Käsefondue.

Schweizer Käsefondue: Rezept

Beim Käsefondue scheint es sich auf den ersten Blick zwar bloß um geschmolzenen Käse zu handeln, es steckt jedoch mehr im Original-Rezept.

Käsefondue-Zutaten für 4 Personen:

  • 400 g Freiburger Vacherin (Vacherin Fribourgeois)
  • 400 g Greyerzer (Le Gruyère)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 350 ml Weißwein, trocken
  • 1 TL Zitronensaft
  • 50 ml Kirschwasser
  • 1 EL Speisestärke
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss (gerieben)
  • 2 Stangen Baguette vom Vortag

Käsefondue zubereiten:

  • Reiben oder hobeln Sie den Käse.
  • Schneiden Sie die Knoblauchzehe an und reiben Sie den Fonduetopf damit gut aus.
  • Geben Sie die Knoblauchzehe in eine Presse und vermengen Sie den gepressten Knoblauch im Fonduetopf mit dem geriebenen Käse, dem Weißwein und dem Zitronensaft.
  • Erwärmen Sie die Mischung bei mittlerer Hitze unter Rühren auf dem Herd, bis eine glatte Creme entsteht.
  • Verquirlen Sie Kirschwässer und Speisestärke miteinander und geben Sie dies zur Käsecreme hinzu. Noch einmal kurz aufkochen lassen.
  • Würzen Sie nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss.
  • Halten Sie den Topf auf einem Brenner bzw. Stövchen warm und servieren Sie so das Käsefondue. Reichen Sie dazu in Würfel geschnittenes Baguette.

Tipp: Wenn die Käsemasse zu dickflüssig wird, geben Sie kleine Mengen Natron hinzu. Das bildet Kohlensäure und macht das Käsefondue luftiger.

Am Boden des Topfes bildet sich eine Käsekruste, die je nach Region als Croûton, Religieuse, Nonne oder Großmutter bezeichnet wird. Sie kann herausgekratzt und gegessen werden.

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Beilagen für das Käsefondue

Klassischerweise gibt es zum Käsefondue lediglich Brot. Besonders gut eignet sich dafür Baguette oder Weißbrot vom Vortag, das in Würfel geschnitten und auf Fonduegabeln aufgespießt wird. Die Würfel werden in den warmen Käse getunkt und darin gewendet. Neben Baguette oder Weißbrot können Sie auch Ciabatta oder andere Brote verwenden, wobei sich frisches Brot eher weniger eignet.

Alternativ zum Brot können Sie auch gekochte Kartoffelwürfel in den heißen Käse tauchen und essen. In manchen Regionen werden Brot und Käse nicht in den Käse getunkt, sondern der Käse mit einer kleinen Kelle über die Beilagen gegossen.

Andere Beilagen gibt es beim originalen Schweizer Käsefondue eigentlich nicht. Heutzutage werden aber oft verschiedene Kleinigkeiten dazu gereicht. Beliebt und bekannt sind zum Beispiel:

  • Saure Gurken
  • Silberzwiebeln
  • Allgemein sauer eingelegtes Gemüse
  • Bündnerfleisch
  • Obst (eingemacht oder frisch)

Als Getränk reicht man zum Käsefondue einen trockenen Weißwein oder Tee. Kirschwasser kommt dabei nicht nur in das Fondue, sondern wird oft auch als Schnaps dazu gereicht. Es soll bei der Verdauung helfen, wissenschaftlich ist dies jedoch nicht belegbar.

Käsefondue ohne Alkohol

Wenn Kinder oder Schwangere mitessen oder Sie aus einem anderen Grund auf Alkohol im Käsefondue verzichten möchten, können Sie das Kirschwasser ganz einfach weglassen. Als Alternative zum Wein können Sie folgende Flüssigkeiten verwenden:

  • Apfelsaft
  • Süßmost
  • Brühe
  • Buttermilch
  • Traubensaft

Keramiktopf für Käsefondue: Caquelon

Ein ganz klassischer Bestandteil des Käsefondues ist der typische Topf – das sogenannte Caquelon. Es kann sowohl auf Keramik als auch aus Steingut, Gusseisen oder Porzellan bestehen. Das Material leitet die Hitze nur langsam ins Innere des Topfes, wodurch der Käse langsam und gleichmäßig geschmolzen wird. Am geeignetsten sind Caquelons mit einem längeren Stiel, sodass man den Topf einfach vom Herd oder Rechaud nehmen kann. Der Vorteil an Käsefondue-Töpfen aus Gusseisen: Sie funktionieren auch auf Indukionsherden.

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Veganes Käsefondue: Inspiration

Veganes Käsefondue klingt erst einmal seltsam – schließlich ist die Hauptzutat, Käse, alles andere als vegan. Doch wer der Tiere, der Liebe und/ oder der Gesundheit zuliebe auf tierische Lebensmittel verzichten möchte und den Geschmack von Käsefondue dennoch nicht missen möchte, der muss heutzutage nicht verzagen. Denn es gibt ein paar Ideen, wie man auch ein veganes Käsefondue zaubern kann.

Ideen für veganes Käsefondue finden Sie hier:

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