Kalbitz siegt vor Gericht Der Kampf in der AfD geht weiter

Andreas Kalbitz treibt die AfD in eine Zerreißprobe. Foto: dpa/Soeren Stache

Durch den Berliner Gerichtsentscheid wird der Fall Kalbitz für die Partei nun vollends zum Desaster. Jetzt droht ein Hauen und Stechen, prognostiziert Katja Bauer.

Berlin - Andreas Kalbitz ist wieder Mitglied der AfD – so entschied eine Kammer des Berliner Landgerichts. Bei den Anhängern der nationalsozialen Parteiströmung Flügel, die sich wegen der drohenden Beobachtung der Gesamtpartei durch den Verfassungsschutz selbst aufgelöst hatte, dürften die Sektkorken geknallt haben. Und am Montag wird Kalbitz mit Freuden in genau den Bundesvorstand zurückkehren, der ihn vor einem Monat mit knappster Mehrheit entfernt hatte. Das wäre dann auch die erste Gelegenheit für einen massiven Gegenangriff auf Parteichef Jörg Meuthen und seine Getreuen. Der Kampf in der AfD geht also weiter, und für Meuthen wird es eng.

 

Das gilt, obwohl das Gericht sich nur mit der Frage beschäftigte, ob Kalbitz’ Rechte als Mitglied bis zur Entscheidung in der Hauptsache gewahrt sind. Die Frage, ob er Mitglied in der Neonaziorganisation Heimattreue Deutsche Jugend war und das verschwiegen hat, ist nicht beantwortet. Für die AfD wird der Streit nun vollends zum Desaster. Denen, die sich eines Rechtsextremisten entledigen wollten, der ihnen gefährlich zu werden drohte, sich aber vor einer inhaltlichen Abgrenzung scheuten, fallen nun Formalien auf die Füße. Die Rache der Flügel-Leute wird nicht lang auf sich warten lassen.

Weitere Themen