Ein Mann rast durch die Straßen des kalifornischen Küstenstädtchen Santa Barbara und erschießt sechs Menschen. Dann können ihn Polizisten stoppen. Noch ist sein Motiv unklar. War es ein Rachefeldzug gegen Frauen?

Ein Mann rast durch die Straßen des kalifornischen Küstenstädtchen Santa Barbara und erschießt sechs Menschen. Dann können ihn Polizisten stoppen. Noch ist sein Motiv unklar. War es ein Rachefeldzug gegen Frauen?

 

Santa Barbara - Ein Amokläufer hat nahe dem kalifornischen Küstenort Santa Barbara aus seinem Auto heraus sechs Menschen erschossen und sieben weitere verletzt. Das Motiv blieb am Samstag zunächst noch unklar. Nach Medienberichten fühlte sich der Täter möglicherweise von Mädchen zurückgewiesen und handelte aus Rache. Der zuständige Bezirkssheriff Bill Brown sprach auf einer Pressekonferenz von „vorsätzlichem Massenmord“. Der Täter sei offensichtlich „geistig schwer gestört“ gewesen. Polizisten hatten den Mann schließlich stellen können, nach einem Schusswechsel lag er tot im Wagen.

Die Amokfahrt ereignete sich am Freitagabend (Ortszeit) in Isla Vista nahe der Universität von Santa Barbara. Viele junge Leute bevölkerten zu diesem Zeitpunkt die Straßen, gingen spazieren oder saßen in Cafès auf den Bürgersteigen. Brown zufolge gab der Täter Schüsse an neun verschiedenen Stellen ab. Er bestätigte, dass die Ermittler Schriftmaterial und Videoaufzeichnungen analysierten, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten. Weitere Einzelheiten nannte er aber nicht.

Medien berichteten über ein YouTube-Video, in dem ein junger Mann ankündigt, dass er Mitglieder einer Studentinnen-Verbindung in einem Gebäude nahe der Universität erschießen wolle. „In den vergangenen acht Jahren meines Lebens war ich zu einer Existenz der Einsamkeit, Zurückweisung und unerfüllter Sehnsüchte gezwungen, alles, weil Mädchen sich nie zu mir hingezogen gefühlt haben“, zitiert die „Washington Post“ aus den Äußerungen im Video. „Ich werde euch alle dafür bestrafen...Ich werde jede einzelne verwöhnte, hochnäsige blonde Hure abschlachten, die ich dort vorfinde.“

Die Schüsse fielen im Freien

Die Schüsse fielen jedoch im Freien, laut Medienberichten über zehn Minuten hinweg. Augenzeugen erzählten, sie hätten einen schwarzen BMW durch die Straßen fahren sehen, aus dem gefeuert worden sei. Nikolaus Becker, ein Student, schilderte der „Los Angeles Times“, er sei in einem Restaurant gewesen und habe mit Freunden draußen gegessen, als er in der Ferne Schüsse gehört habe. Polizisten in der Nähe hätten der Gruppe zugerufen, im Gebäude Schutz zu suchen. Dann sei der BMW plötzlich auf der Straße vor dem Restaurant gewesen, wieder seien Schüsse gefallen.

Ein Freund, der nach ihm ins Gebäude geflüchtet sei, habe draußen einen blutüberströmten Menschen liegen sehen. Ein Mädchen sei weinend ins Restaurant gerannt und habe gesagt, dass eine Mitstudentin ebenfalls getroffen worden sei. „Es war chaotisch“, schilderte Becker. Als er nach einer halben Stunde aus dem Restaurant gekommen sei, habe er draußen drei Leichensäcke liegen sehen.

Nach den Berichten hielt sich möglicherweise eine zweite Person in dem Fahrzeug auf, der Sheriff sprach aber von einem einzelnen Täter.

Der Mann sei bei dem Schusswechsel mit der Polizei mit seinem Auto in ein geparktes Fahrzeug geprallt. Ob er durch Schüsse der Polizisten starb oder sich selbst tötete, war zunächst unklar.