Bei den Bränden in Kalifornien sind in den vergangenen Tagen auch viele Pferde ums Leben gekommen. Manche davon waren mehr als 250.000 Dollar wert.

Bonsall - „Es war die Hölle, die schlimmste Nacht meines Lebens“ - der Wachmann starrt auf die verkohlten Ställe des Trainingszentrums im kalifornischen Bonsall. Die Ställe seien zu 75 Prozent verbrannt - und viele ihrer Bewohner mit ihnen, sagt er dann.

 

Das Zentrum beherbergt rund 500 Renn- und Zuchtpferde, darunter viele besonders edle Tiere, sagte der Wachmann. „In einigen Ställen war das billigste Pferd 250.000 Dollar (212.000 Euro) wert“. Die Gegend von San Diego, darunter auch die Gemeinde Bonsall, ist Pferdeland.

Die Landschaft erinnert an die Toskana - allerdings mit Palmen und Pferdefarmen statt Olivenbäumen und alten Gehöften. Die malerischen Palmen allerdings verwandelten sich in der Nacht zum Freitag in brennende Fackeln. Binnen Minuten verschlangen die von den Sant-Ana-Winden angefachten Buschbrände ganze Hügel.

Pferde flüchten aus Angst zurück in die Ställe

Angesichts der heranrasenden Flammen beschlossen die Betreiber des Trainingslagers, die Ställe einfach zu öffnen, um den Pferden die Flucht zu ermöglichen. Doch die Panik ließ viele Tiere kopflos werden: Statt zu fliehen, drehten sie sich nur hilflos im Kreis und kehrten dann in ihre Ställe zurück.

„Das ist ihre Sicherheitszone - wir versuchten sie zu vertreiben, doch dann sahen sie, wie andere zurückkehrten und folgten ihrem Herdentrieb,“ berichtet der Wachmann. Die ganze Nacht über versuchten Pferdebesitzer und -freunde, die Tiere in Anhänger zu verfrachten und zu retten. „Es regnete Asche, die Tiere sind schwer und scheuen, wenn sie verängstigt sind“, berichtet Rebecca Wilson.

Trotzdem gelang es der 21-jährigen Trainerin, 20 Tiere mit ihrem Anhänger in Sicherheit zu bringen. Für Dutzende andere aber gab es keine Rettung. Wieviele verbrannten, weiß Rebecca nicht. Doch jedes Tier, das sie verloren geben musste, habe ihr das „Herz gebrochen“, sagt sie.