Die Staatsoper hat die Vorteile des etwas ärmeren Theaters für sich entdeckt – und lässt auf dem Gebiet der Kammermusik – vor immer 99 Zuhörern – im Mozartsaal der Stuttgarter Liederhalle Mitglieder des Staatsorchesters in kleinen Besetzungen auftreten.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Wiewohl die Programme für die Kammermusikreihe der Staatsoper im Mozartsaal der Liederhalle von den Mitgliedern des Orchesters relativ rasch konzipiert worden sind, merkte man dem Auftaktkonzert eine deutliche Absicht an – und mutmaßlich wird sich das fortsetzen. Den Komponisten Zoltán Kodály (1882–1967) zumindest führt man nicht nebenbei und weil er einem zufällig einfiele auf, dafür ist seine Formensprache zu eigen: Gemeinsam mit Béla Bartók gehört er zu den großen Ethnologen unter den Musikern; ein Feldforscher auf dem Gebiet der Musik, der über den „Strophenbau im ungarischen Volkslied“ promovierte. Wort und Ton hatten für ihn gleich viel Bedeutung, nicht zufällig studierte er parallel Sprachen und Komposition bei Hans Koessler, der wiederum auch Bártoks Lehrer gewesen ist.