Kampagne des Energiekonzerns Jeder ein Bundestrainer dank der „EMBW“

Mit der EnBW-KI generiert: Winfried Kretschmann als „Bundestrainer“ Foto:  

Das eigene Foto hochladen und sich in einen Fußballtrainer verwandeln – mit dieser Idee zur Europameisterschaft hat der Energiekonzern viel Erfolg. Hunderttausende machen mit.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Man muss kein offizieller Sponsor sein, um als Unternehmen von der Fußball-Europameisterschaft zu profitieren. Vorgemacht hat das das Vergleichsportal Check 24, das zur EM über eine Smartphone-App fünf Millionen „Deutschland-Trikots“ verschenkte – und damit auf allen Fanmeilen präsent ist. Nebenbei sammelte man eine Fülle von Daten potenzieller Kunden.

 

Auch dem Energiekonzern EnBW ist ein viel beachteter Werbecoup geglückt. Beim Fußball kann jeder mitreden, Deutschland besteht aus 83 Millionen „Bundestrainern“ – diese Erkenntnis haben die Karlsruher zusammen mit der Agentur Jung von Matt Neckar in eine digitale Kampagne umgesetzt. Auf einer eigens eingerichteten Webseite kann man ein Foto von sich hochladen, um sich per Künstlicher Intelligenz in einen Fußballcoach zu verwandeln. Vier Typen stehen zur Auswahl, kultig, freundlich, smart oder emotional, binnen Sekunden ist das Bild generiert. Hunderttausende haben das schon getan und ihr virtuelles Alter Ego mit Wallemähne oder in Anfeuerpose über die sozialen Medien geteilt. „Team EMBW“ lautet das Schlagwort dazu. Persönliche Daten, heißt es, würden nicht gespeichert.

Auch die Millionenmarke scheint erreichbar

Nicht nur von den eigenen Mitarbeitern, bei Fußballfans bundesweit werde die Kampagne „sehr gut angenommen“, bilanziert die EnBW. „In der Aktion spiegelt sich auch unsere Unternehmenskultur wider, die auf Teamgeist, Diversität und Spaß an der Arbeit fußt“, sagt die zuständige Vertriebsvorständin Colette Rückert-Hennen. Ziel sei, Bekanntheit und Sympathie des Energiekonzerns in ganz Deutschland zu steigern. Knapp drei Wochen sind dafür noch Zeit, täglich wächst die Zahl der Teilnehmenden. Inzwischen wurde laut EnBW die halbe Million geknackt, auch die Millionenmarke scheint erreichbar.

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