Getestet wird ab dem 20. Juli vorwiegend in den vier Schnelltestzentren im Kreis. Genehmigung für private Testanbieter um die Ecke erlischt.
Kreis Böblingen - Die stark zurückgegangenen Inzidenzzahlen, damit verbundene Lockerungen und die Tatsache, dass zwischenzeitlich viele Menschen geimpft sind, führen dazu, dass die Nachfrage bei den Schnellteststellen im Landkreis stark rückläufig ist. „In Spitzenzeiten hatten wir landkreisweit über 160 Schnellteststellen“, so Anna Leher, Leiterin des Böblinger Gesundheitsamts. „Jetzt fokussieren wir den Betrieb wieder auf das ursprüngliche Böblinger Modell, nämlich die großen Schnelltestzentren in Böblingen, Herrenberg, Holzgerlingen und Sindelfingen.“
Der Bund hat laut einer Mitteilung des Landratsamtes der veränderten Situation mit einer neuen Coronavirus-Testverordnung Rechnung getragen: Alle bis 30. Juni ausgesprochenen Genehmigungen für Teststellen sind ab dem 20. Juli nicht mehr gültig.
Nur noch fachliche Einrichtungen dürfen testen
Die neue Regelung sieht vor, dass Teststellen von privaten Dienstleistern durch das Gesundheitsamt genehmigt werden müssen. Ausnahmen sind Arztpraxen, Apotheken, medizinische Labore, Rettungs- und Hilfsorganisationen und die von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebenen Testzentren. Diese sind weiterhin berechtigt.
„Die Teststellen waren ein wirksames und gutes Mittel im Kampf gegen die Pandemie, aber sie waren immer nur als Brücke gedacht, bis ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, um den Menschen ein Impfangebot machen zu können“, betont Landrat Roland Bernhard. „Jetzt ist der Impfstoff da und jeder, der noch keine Impfung hat, hat die Möglichkeit, sich und auch seine Mitmenschen durch den kleinen Piks zu schützen.“
Werden Tests bald kostenpflichtig?
Wenn die Impfquote steige, rücke das Thema der Teststellen in den Hintergrund. „Wer den vollständigen Impfschutz hat, braucht die Tests nicht mehr“, so Bernhard. Der Hinweis mancher Betreiber, dass sie damit ihres lukrativen Geschäfts beraubt werden, laufe ins Leere. Teststellen seien nie dazu gedacht gewesen, dauerhaft ein Gewerbemodell zu werden, schreibt das Landratsamt Böblingen.