Fraktionschef Peter Hauk muss um den CDU-Vorsitz in Nordbaden kämpfen: Brigitte Schäuble tritt gegen ihn an – mit Unterstützung von alten Mappus-Fans.
Stuttgart - Peter Hauk war schon früh gewarnt worden, dass ihm eine Frau in die Quere kommen könnte. Als der frühere Innenminister Heribert Rech im Frühjahr ankündigte, den Vorsitz des CDU-Bezirksverbandes Nordbaden abzugeben, verband er das mit einem entsprechenden Wink: „Wir haben sehr kompetente Frauen in der CDU Nordbaden.“
Sofort wurden potenzielle Kandidatinnen gesichtet, die dem Chef der Landtagsfraktion – er hatte frühzeitig sein Interesse angemeldet – den Posten streitig machen könnten. Doch weder Katrin Schütz, die Landtagsabgeordnete aus Karlsruhe und Mit-Initiatorin des CDU-Projekts „Frauen im Fokus“, noch Viktoria Schmid, ihre Enzkreis-Kollegin, streckten den Finger. Auch die meistgenannte Aspirantin Brigitte Schäuble, Bürgermeisterin in Gaggenau (Kreis Rastatt) und Witwe von Thomas Schäuble, schien nicht zu Verfügung zu stehen: „Aus persönlichen Gründen“, erklärte sie, komme eine Kandidatur für sie nicht in Betracht. Wenige Monate nach dem Tod des früheren Ministers verstand das jeder.
Überraschender Sinneswandel
Brigitte SchäubleFoto: StZ
Für Hauk (52) wird der Parteitag am 6. Juli in der Sinsheimer Stadthalle damit zum Schicksalsdatum: Eine Niederlage gegen die Frau mit dem prominenten Familiennamen würde seine Ambitionen, bei der nächsten Landtagswahl Spitzenkandidat der Südwest-CDU zu werden, jäh zunichte machen. Ohne den Bezirk als Hausmacht könnte er gleich kapitulieren. Selbst seine nur bedingt stabile Position als Fraktionschef könnte dadurch ernsthaft erschüttert werden. Offiziell nimmt der Odenwälder die Herausforderung sportlich: Dem „Wettbewerb um die besten Köpfe und die besten Ideen“ stelle er sich gerne, beides stehe der Partei schließlich gut an.