Die Sanierung der wichtigen Trinkwasserleitung in Luginsland dauert länger als geplant. Frühestens Ende Mai wird die Sperrung der Dietbachstraße erfolgen.

Luginsland - Fü r Autofahrer und Anwohner in der oberen Fellbacher Straße gehören seit Mitte Februar Bagger, Baugruben und die einseitige Sperrung eines Fahrbahnstücks zum Alltag. Es sind die ersten Arbeiten eines aufwendigen Projekts: Die Netze BW müssen die mehr als hundert Jahre alten Leitungsrohre erneuern. Die 1916 erbaute Leitung ist die Hauptschlagader für das Stuttgarter Trinkwasser. Sie versorgt die Oberen Neckarvororte und große Teile des Stuttgarter Ostens zuverlässig mit dem frischen Nass.

 

Damit dies weiterhin garantiert ist, müssen die Rohre auf Vordermann gebracht werden. Die Netze BW geht zweigleisig vor. Die 102 Jahre alte, 1756 Meter lange Bestandsleitung wird saniert, indem in die 700 Millimeter mächtigen Rohre eine neue Leitung mit einem Durchmesser von 500 Millimeter eingezogen wird. Zusätzlich wird eine komplett neue, zweite Leitung in offener Bauweise verlegt. Diese wird künftig in der Dietbachstraße verlaufen.

Der erste Abschnitt, das Verbindungsstück von der Bestandsleitung an der Ecke Goldbergstraße/Fellbacher Straße, wird gerade in Richtung Dietbachstraße verlegt. In Fahrtrichtung Fellbach wurde ein großes Stück der rechten Fahrbahnseite aufgegraben. „Es sind schon einige Meter der neuen Leitung verlegt“, sagt Netze BW-Projektleiter Albert Geiger. Die Gräben sind auch wieder zugeschüttet. Dennoch kamen die Bauarbeiter nicht so schnell voran wie erhofft. Das lag zum einen am zunächst frostigen und regnerischen Wetter, aber vor allem daran, dass im Zuge der Einrichtung der neuen Trinkwasser-Trasse auch die in der Fellbacher Straße liegenden Gasrohre erneuert werden – eigentlich zur Freude der Anwohner. Denn in den vergangenen Jahren war bereits mehrfach ein Rohr gebrochen und die Netze-BW-Mitarbeiter sowie die Feuerwehr mussten immer wieder wegen Gasgeruch anrücken. Mehrfach gab es undichte Stellen. „Allerdings gestalten sich die Erneuerungsarbeiten aufwendig und es mussten und müssen noch einige Hausanschlüsse verlegt werden, die nicht vorgesehen waren“, so Geiger.

Das bedeutet: Der Zeitplan wird sich verschieben, zumal sich das Tiefbauamt entschlossen habe, die Fahrbahn über eine breite Fläche neu zu asphaltieren. Frühestens Ende Mai, eher im Juni, werden die Bauarbeiten die Dietbachstraße erreicht haben. Zunächst wird dann an der sensiblen Kreuzung Dietbach-/Fellbacher Straße gebuddelt. Für den Auto- und Busverkehr bedeutet dies: Es gibt dort etwa drei Wochen lang keine Abbiegemöglichkeit von Fellbach kommend in die Fellbacher Straße. Der Busverkehr soll in dieser Zeit über die Barbarossastraße umgeleitet werden. Dafür wurden in den vergangenen Wochen vorbereitende Arbeiten durchgeführt. Die Fahrbahn von der Dietbach- in die Barbarossastraße beziehungsweise umgekehrt war immer wieder gesperrt „Wir haben mit Suchschlitzen geschaut, wo Leitungen liegen“, bittet Geiger um Verständnis.