Das verschwundene schwarze Widder-Kaninchen von Familie Kosjak taucht im Nachbarstall wieder auf. Der achtjährige Julian und Miriam, seine drei Jahre jüngere Schwester, haben über beide Backen gestrahlt, als sie ihren Wurzl wieder in die Arme nehmen konnten.

Oeffingen - Der achtjährige Julian und Miriam, seine drei Jahre jüngere Schwester, haben über beide Backen gestrahlt, als sie ihren Wurzl wieder in die Arme nehmen konnten. An Gründonnerstag war das schwarze Widder-Zwergkaninchen aus dem heimatlichen Stall ausgebüxt. Tagelang hatten die Kinder mit ihrer Mutter Claudine vergebens die Gegend durchkämmt und schon jede Hoffnung aufgegeben, den zwei Jahre alten Rammler wiederzusehen. Selbst die Eiersuche an Ostern wurde dadurch zur Nebensache. Doch was keiner wusste, der schlappohrige Wurzl hatte sich auf eigene Pfoten wenige Meter weiter bei Familie Stetter einquartiert.

 

Der kleine Fellbeutel, der auf dem linken Auge blind ist, hatte Glück

Weil Kaninchen, anders als Katzen, nicht heimkommen, wenn sie erst einmal davon gehoppelt sind, schien Wurzl auf alle Zeit verloren. „Und das kurz vor Ostern“, sagt Claudine Kosjak. Doch der kleine Fellbeutel, der auf dem linken Auge blind ist, hatte Glück – und Familie Kosjak zum Glück aufmerksame Nachbarn. Bernd Stetter hatte den kleinen schwarzen Widder nämlich bereits am Tag seines Entschwindens hinter dem Schlössle, im Schulhof in Oeffingen, entdeckt. Stetter, der neben seinem Wohnhaus einen Stall mit zwei Pferden hat, der zudem von drei Laufenten und zwei Hasen bevölkert wird, ging sofort auf Kaninchenjagd. „Ich habe versucht, ihn einzufangen, aber er ist auf und davon in Richtung Gärten“, erzählt er. Einen Tag blieb Wurzl verschollen, doch dann spazierte er am Ostersamstag plötzlich von alleine in den Stetterschen Pferdestall hinein. „Ich habe alle Türen zugemacht und ihn zu meinen zwei Hasen gesperrt“, erzählt Bernd Stetter. Er ahnte nicht, dass der kleine Osterhase ein paar Meter weiter schmerzlich vermisst wurde und zwar nicht nur von seinen Menschen, sondern auch von seiner felligen Stallgefährtin Rosi.

So kam es am Mittwoch zur glücklichen Wiedervereinigung von Kaninchen und Kindern

Bernd Stetter meldete seinen tierischen Zugang beim städtischen Fundamt, das nach Ostern die örtliche Presse informierte. Das Schicksal wollte es, dass eine Mitarbeiterin der Zeitung von der verzweifelten Suche nach Wurzl wusste und eins und eins zusammenzählte. So kam es am Mittwoch zur glücklichen Wiedervereinigung von Kaninchen und Kindern. „Ich habe schon nicht mehr geglaubt, dass sich noch jemand meldet und hätte ihm Asyl gegeben“, sagt Bernd Stetter lachend. Einen Namen hatte er dem Kleinen auch schon gegeben. „Wir hatten ihn Fred getauft.“