Scharlach ist nicht immer eindeutig zu erkennen, was die Diagnose schwierig macht. An der bakteriellen Infektion erkranken vor allem Kinder, aber kann man auch mehrmals an Scharlach erkranken?

Scharlach ist eine bakterielle Infektionskrankheit, von der vor allem Kinder betroffen sind. Ausgelöst wird Scharlach durch die Gruppe der A-Streptokokken. Sie ist eine Sonderform der Streptokokken-Angina (akute Infektionen der oberen Atemwege). Sind die Streptokokken selbst mit einem Virus (Bakteriophagen) infiziert, können diese das Scharlachtoxin produzieren. Dann wird aus der Streptokokken-Angina Scharlach.

 

Symptome von Scharlach

Aufgrund der Vielfalt der A-Streptokokken-Gruppen gibt es für Scharlach bis heute noch keinen Impfstoff. Obwohl man sich nicht gegen Scharlach impfen kann, ist die Krankheit heute dank Antibiotika gut behandelbar. Neben den typischen Symptomen einer Streptokokken-Angina wie zum Beispiel Fieber, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden oder einer Entzündung der Mandeln treten zusätzlich meist auch die für Scharlach typischen Symptome auf.

Zu den typischen Symptomen zählen ein rötlicher Ausschlag am Körper (betroffen sein können Leiste, Oberkörper, Achseln und Hals) mit kleinen und teilweise auch schwer erkennbaren Pickelchen. Das Gesicht kann an den Wangen gerötet sein und um den Mund kann eine Blässe entstehen. Die Lippen sind teilweise geschwollen und dunkelrötlich verfärbt. Ebenfalls typisch bei Scharlach ist die sogenannte Himbeerzunge, welche dann deutlich rötlicher ist und ebenfalls kleine Pickelchen aufweist.

Die Symptome treten in der Regel etwa 2 bis 4 Tage nach der Infektion auf. In Einzelfällen können die für Scharlach typischen Symptome auch ausbleiben. Dann bleiben die Symptome der Angina allerdings meist bestehen.

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Kann man Scharlach mehrmals bekommen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten kann man mehrmals an Scharlach erkranken. Zu einem Wiederauftreten bzw. einem Rückfall (Rezidiv) der Scharlach-Erkrankung kommt es oft unmittelbar nach der vermeintlichen Genesung.

Die Gründe für einen Rückfall können vielfältig sein, meist liegt es allerdings an einer zu kurzen Behandlungsdauer. Behandelt wird Scharlach in der Regel mit Antibiotika über etwa 10 Tage. Oft klingen die Symptome bereits nach wenigen Tagen während der Behandlung ab (1). Wird das Antibiotika dann unregelmäßig eingenommen oder gar vorzeitig abgesetzt, können Bakterien im Organismus zurückbleiben und einen Rückfall auslösen. Teilweise kann es danach auch zu einem weiteren Rückfall kommen. Werden die Erreger nicht vollständig eliminiert, besteht auch die Gefahr, dass diese Resistenzen gegen das Antibiotikum entwickeln.

Während einer Scharlach-Erkrankung produziert das Immunsystem Antikörper und es kommt zu einer gewissen Immunität. Diese Immunität wird allerdings immer nur gegen das bei der Infektion vorherrschende Toxin erzeugt, sodass der Organismus zwar Antikörper hat, aber eine spätere erneute Erkrankung weiterhin möglich ist.