Warum hat Wasser ein Ablaufdatum? Kann es überhaupt schlecht werden? Diese Fragen beantworten wir im Artikel.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Wie lange ist Wasser haltbar?

In Deutschland müssen mit wenigen Ausnahmen alle verpackten Lebensmittel ein Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum tragen. Letzteres wird bei leicht verderblichen Lebensmitteln verwendet. Die Datumsangabe auf Wasserflaschen gibt jedoch die Mindesthaltbarkeit an.

 

Konkret bedeutet das, Sie können das Wasser mindestens bis zu diesem Datum lagern und verzehren, ohne dass es seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack oder Kohlensäuregehalt verliert. Werden die richtigen Lagerungsbedingungen eingehalten, können Lebensmittel oft auch über dieses Datum hinaus verzehrt werden, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit schreibt.

Zur Haltbarkeit von Wasser heißt es auf der Seite Informationszentrale Deutsches Mineralwasser, dass es nahezu unbegrenzt haltbar sei. Das Problem bei längerer Lagerung ist aber nicht die Haltbarkeit, sondern eher der Geschmack.


Warum verändert Wasser mit der Zeit seinen Geschmack?

Bei Sprudelwasser entweicht mit der Zeit Kohlensäure, wodurch der Geschmack schal wird. Bei PET-Flaschen dagegen besteht das Problem, dass gewisse Stoffe aus der Verpackung ins Wasser übergehen. Der Stoff Acetaldehyd, der bei der Herstellung und Lagerung von PET-Flaschen entsteht, kann mit der Zeit einen süßlich-fruchtigen Geschmack erzeugen. Da in der EU jedoch Höchstwerte für die Übertragung von Acetaldehyd auf Lebensmittel gelten, sei diese Geschmacksveränderung laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zumindest aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich. Darüber hinaus können hormonähnliche Substanzen wie Antimon in das Wasser übergehen. Doch auch hier liege die Höchstkonzentration unter dem von der EU-Kommission festgelegten Migrationsgrenzwert. Weitere Informationen rund um PET-Flaschen finden Sie auf der Seite des BfR.

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Wie lange ist offenes Wasser haltbar?

Ist die Flasche erst mal geöffnet, wirkt sich das auf die Haltbarkeit und den Geschmack aus. Das Wasser nimmt COaus der Luft aus, wodurch sich Kohlensäure bildet und es säuerlich schmeckt. Des Weiteren können Keime aus der Luft oder aus unserem Mund das Wasser verunreinigen. Insbesondere bei warmen Temperaturen breiten sich die Mikroorganismen dann schnell aus. Sie sollten geöffnetes Wasser daher innerhalb weniger Tage aufbrauchen.


Wie lagert man Wasser am besten?

Wie alle Lebensmittel sollte auch Wasser an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt werden. Hitze und UV-Strahlung beschleunigen die Auslösung von Stoffen aus PET-Flaschen.


Wie lange ist Leitungswasser haltbar?

Leitungswasser ist in Deutschland so keimarm, dass es sich unter idealen Bedingungen theoretisch ewig hält, wie das Bundeszentrum für Ernährung berichtet. In der Praxis können Verbraucher das Wasser allerdings nicht unter sterilen Bedingungen abfüllen. Zum einen können Umweltkeime aus der Luft beim Abfüllen ins Wasser gelangen, zum anderen könnten sich im Gefäß oder Kanister selbst Bakterien und Essensreste befinden. Beides wirkt sich negativ auf die Haltbarkeit aus. 

Es ist daher am besten, das Leitungswasser immer frisch abzufüllen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, vor dem Trinken das Wasser kurz laufen zu lassen, damit das gestaute Wasser abfließen kann. Danach haben Sie frisches Trinkwasser, dass Sie problemlos verzehren können.

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