Edmund Stoiber hat Stefan Raab als Co-Moderator für das TV-Duell der Kanzlerkandidaten vorgeschlagen. Der Showmaster erreiche junge Zuschauer besonders gut, argumentierte Stoiber. Doch der bayerische Ex-Premier kennt Raab noch von anderswo her.

München - Ausgerechnet den Entertainer Stefan Raab bringt der frühere CSU-Chef Edmund Stoiber als Co-Moderator für das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ins Gespräch. Die absolute Zahl der Nichtwähler habe sich bei den vergangenen drei Bundestagswahlen fast verdoppelt, sagte Stoiber dem Magazin „Der Spiegel“ in einem vorab veröffentlichten Interview. „Besonders die Jüngeren verabschieden sich zunehmend.“ Das sei fatal. „Damit können wir uns nicht abfinden, sonst bekommt unsere Demokratie ein ernstes Problem.“

 

Mit Vorbehalten der Kanzlerin gegen den „Schlag den Raab“-Star rechnet Stoiber nicht: Merkel habe „schon ganz andere Herausforderungen gemeistert“. Auch sie habe ein Interesse daran, ein Publikum jenseits der klassischen Talkrunden von ARD und ZDF zu erreichen.

Wie Stoiber mit Raab geschäftlich verbunden ist

Stoiber ist Beiratsvorsitzender des Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1, für den Raab arbeitet. Anlass für seinen Vorstoß ist eine Umfrage im Auftrag des Konzerns, derzufolge die Entfremdung von Politikern und Wählern zunimmt.

Beim CSU-Nachwuchs stieß Stoibers Vorschlag auf Begeisterung: „Geile Idee!!!“, schrieb die bayerische JU-Vorsitzende Katrin Albsteiger auf Facebook.