Der VfB Stuttgart ist nach dem fast sicheren Aufstieg in Feierlaune – doch ausgerechnet der Kapitän trübt die Stimmung. Marc Oliver Kempf hat sich erneut schwer verletzt.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Als die Spieler des VfB Stuttgart ausgelassen und jubelnd durch das Max-Morlock-Stadion des 1. FC Nürnberg hüpften, hielt sich einer der Protagonisten auffällig zurück. Nicht, dass sich Marc Oliver Kempf nicht auch über das 6:0 und den fast sicheren Aufstieg gefreut hätte – im Gegenteil. Schließlich ist der Abwehrspieler Kapitän des Teams. Aber Kempf hatte Schmerzen.

 

Nach einem Zweikampf war er unglücklich auf der rechten Schulter gelandet, von Teamarzt Ray Best wurde er danach vom Feld geführt, Marcin Kaminski wurde eingewechselt. Nach eingehenden Untersuchungen steht nun die bittere Diagnose fest.

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Marc Oliver Kempf hat sich in Nürnberg eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen. Bedeutet: eine baldige Operation und eine wochenlange Ausfallzeit. Obwohl noch nicht einmal feststeht, wann die Vorbereitung auf die kommenden Bundesligasaison beginnt, scheint klar, dass Kempf dann noch nicht im vollen Umfang mit dem Team trainieren wird können.

„Gerade für Kempfi ist das eine sehr bittere Nachricht. Nach seinem Kieferbruch im Spiel beim FC St. Pauli im Februar ist das leider schon seine zweite schwere Verletzung in dieser Saison“, sagt Sven Mislintat, der Sportdirektor des VfB. Wäre da nicht der Aufstieg, es wäre tatsächlich eine Saison zum Vergessen für den 25-Jährigen.

Eine bittere Saison für den Pechvogel

Zu Saisonbeginn hatte ihn der damalige Trainer Tim Walter noch zum Kapitän bestimmt, noch in der Vorrunde musste er dann aber wegen eines groben Fouls im Derby gegen den Karlsruher SC eine Sperre absitzen. Nach der Winterpause bekam er im Auswärtsspiel beim FC St. Pauli die Schulter eines Gegenspielers ins Gesicht. Wegen Kieferbruchs musste er mehrere Wochen pausieren. Seinen Stammplatz hatte er schon zuvor nicht mehr sicher gehabt.

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Die Corona-Pause verschaffte Kempf dann zwar Zeit fürs Comeback, seinen Platz in der Startelf verlor er dann aber zunächst wieder. Erst in den zuletzt hatte er ihn zurückerobert. „Kempfi hat als Kapitän einen großen Anteil daran, dass wir nach einer in vielerlei Hinsicht schwierigen Saison kurz davorstehen, unser Ziel zu erreichen“, sagt dennoch Sven Mislintat. Die Hoffnung seines Schützlings wurde indes nicht erfüllt.

„Nach meinem Kieferbruch hatte ich natürlich gehofft, dass ich für längere Zeit von schweren Verletzungen verschont bleiben würde“, sagt der Kapitän des VfB, der aber auch weiß: „Letztlich gehören solche Rückschläge zum Sport dazu.“

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