Die Karibikinsel Dominica ist vor einem halben Jahr vom Hurrikan „Maria“ zerstört worden. Der Wiederaufbau geht nur schleppend voran. Wann sich die Natur erholt ist fraglich, die Menschen bekommen derweil russisches Hundefutter geliefert.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Roseau - Eigentlich wäre jetzt die Zeit der Zitrusfrüchte. Es müsste Grapefruits geben auf Dominica, Orangen und Zitronen in Hülle und Fülle. Doch an den Bäumen hängen nur ein paar Blätter, wenn überhaupt. Bananen werden vielleicht in ein paar Monaten wieder wachsen. Doch das ist nur eines der vielen Probleme. Wann die Menschen auf der Insel beispielsweise wieder mit Strom versorgt sein werden, ist ungewiss. Ein halbes Jahr nachdem der Hurrikan Maria über die Karibik gefegt ist, sind rund 60 Prozent der Inselbewohner noch ohne Elektrizität. Die Aufräumarbeiten sind beendet, auf den Straßen der Hauptstadt Roseau sieht man keine auf dem Dach liegenden Autos mehr. Dafür fährt man bei einer Inselrundfahrt an Dutzenden umgefallenen Solar-Straßenlaternen vorbei. Sie sind nicht vom Sturm gefällt worden, sondern von den Menschen. Man will an die Solarzellen ran, um so Strom zu gewinnen. Bis die Infrastruktur wieder steht, dürfte noch viel Zeit vergehen.