Im StZ-Interview spricht der frühere Nationalspieler Karl Allgöwer über die Führungskrise beim VfB Stuttgart und über seine eigenen Ambitionen.

StuttgartKarl Allgöwer verfolgt die Entwicklung beim VfB Stuttgart mit Sorge. Der Exnationalspieler plädiert für eine Kurskorrektur – und wäre dann auch bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Herr Allgöwer, waren Sie beim 2:1-Sieg am Mittwoch gegen Freiburg im Stadion?
Ja, war ich. Das war ein sehr schöner Abend – aus Freiburger Sicht zwar sicher nicht, aber umso mehr für den VfB.

Was bedeutet der Einzug ins Pokalfinale am 1. Juni in Berlin gegen den FC Bayern München für den Club?
Das ist enorm wichtig speziell für die jüngeren Leute in der Mannschaft wie Antonio Rüdiger, die dadurch wertvolle Erfahrungen für ihre Karriere sammeln können. Denn so ein Erlebnis trägt entscheidend zum persönlichen Reifeprozess bei und prägt einen Spieler mehr als alles andere.

Und dadurch ist beim VfB alles wieder gut?
Das hoffe ich nicht, aber ich befürchte es. Der Pokal darf bei aller berechtigten Freude nicht von der aktuellen Lage und den Problemen ablenken. Es gibt ja diesen Spruch, wonach die Bundesligatabelle nicht lügt. Das ist zwar eine Floskel, aber letztlich muss sich jeder Verantwortliche daran trotzdem messen lassen.

Das Team belegt zurzeit den zwölften Platz. Wie bewerten Sie die Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren?
Es droht die Gefahr, dass der VfB endgültig den Anschluss verpasst und im Mittelmaß versinkt. Zudem ist der Verein nördlich der Mainlinie kaum noch präsent und gar kein Thema mehr. Das kann aber kaum der Anspruch sein.