Dass bei Adidas, Nike und Co. Kooperationen mit Prominenten an der Tagesordnung sind, ist nicht neu. Aber Vans ist ein kleines, eher alternatives Label, zumindest war es das einmal. Ist das also insofern einmalig?
Es gibt beispielsweise das Label Supreme, dort arbeitet man inzwischen mit Louis Vuitton zusammen. Die Marke ist das Skaterlabel schlechthin. In den Läden hingen früher nur Skateboard fahrende, kiffende Leute herum. Da hat sich niemand Mühe gegeben, irgendeine Marketingstrategie zu verfolgen. Umso erstaunlicher war die Kooperation mit dieser prominenten Designermarke. Auch Converse hatte eine Kooperation mit dem japanischen Modellabel Comme des Garçons, das eine eigene Chucks-Kollektion entworfen hat.
Hat die Verschmelzung von Streetwear und exklusiver Mode in den letzten Jahren eine neue Dimension angenommen?
Dass die alternativen Marken darauf anspringen, ist relativ neu. Sie wollen ein zahlungskräftiges Klientel ansprechen. Skater kaufen inzwischen zu 80 Prozent Nike-Schuhe. Und dass Vans seine Kollektion bei der Modemesse Bread & Butter vorstellt, das sagt eigentlich schon alles.
Was kommt nach dem Mainstream?
Ich denke, das wird eine ganze Weile so weitergehen, dass die Pole verschmelzen und Vans da gut mitmischen kann. Als Joschka Fischer damals Sneakers zum Anzug trug, war das ein skandalöser Stilbruch, daraus wurde dann der gewollte Stilbruch. Die Marken machen sich solche Entwicklungen zunutze.