Die Internethetze gegen Karl Lauterbach ebbt nicht ab. Erneut hat er sich nun mit diesem Thema an die Öffentlichkeit gewandt und berichtet von verbaler Brutalität bis hin zu Morddrohungen.

Berlin - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat abermals darüber berichtet, wie heftig er in den sozialen Medien angegriffen wird. „Erneut rollt eine Hasswelle über mich im Internet, mit Morddrohungen und Beleidigungen, die schwer zu ertragen sind“, schrieb er am Sonntag auf seinem Twitter-Account. Darunter teilte er einen Beitrag der Recherchegruppe „DieInsider“, in dem eine Auswahl an Hasskommentaren gegen den Politiker zu lesen ist. „Der gehört in die Anstalt“, ist dabei noch einer der harmlosesten. „Immer wieder Aufrufe zur Gewalt. Meine Büroschreibtische sind voll von Anzeigen und Ermittlungsgefahren“, so Lauterbach auf Twitter weiter.

 

Der enorme Anstieg an Hass habe laut Lauterbach mit den ausgebliebenen Lockerungen in der Coronakrise zu tun. „Die Leute sind wütend, weil die Bundesregierung trotz sinkender Fallzahlen keine Lockerungen in Aussicht gestellt hat, sondern vorsichtig bleibt. Was im Angesicht der drohenden dritten Welle nur konsequent und richtig ist. Jetzt kommen die härtesten Monate der Pandemie“, sagte der SPD-Politiker in einem am Sonntag veröffentlichten „Spiegel“-Interview.

Der derzeitige Hass gegen seine Person stelle alles in den Schatten, was der 57-Jährige bislang erlebt habe. „Das ist eine neue Dimension der verbalen Brutalität, eine neue Sprache, die mich wirklich verstört“, so Lauterbach, der sich nach eigenen Aussagen von einem Sicherheitsexperten beraten lässt.

Bereits im Mai des vergangenen Jahres berichtete Lauterbach von Drohungen gegen seine Person. Damals erhielt er ein Paket, in dem sich offensichtlich ein positiver Corona-Test befand.

“Morddrohungen bis zu Beleidigungen aller Art, einige von uns müssen viel hinnehmen. Daher sollte jeder mit Restbestand von Charakter die Hetze im Netz gegen Virologen, Epidemiologen oder Politiker einstellen. Es animiert Leute, die unberechenbar sind. Denkt an unsere Familien“, schrieb er dazu.