Karlshöhe Toben in der denkmalgeschützten Villa

Die Kita der Humanisten eröffnet am 16. September an der Karlshöhe. Die Eltern von 25 Kindern sind glücklich, einen Betreuungsplatz für ihre Sprösslinge gefunden zu haben. Derzeit laufen die finalen Umbauarbeiten im Erdgeschoss der denkmalgeschützten Villa.
S-Süd - Cornelia und Jürgen Schönling hätten nicht damit gerechnet, dass sie dieses Jahr noch einen Kitaplatz für ihre einjährigen Zwillinge Ole und Maris finden. „Ursprünglich haben wir auch erst zum Herbst 2014 gesucht“, sagt Cornelia Schönling. Da die beiden Jungen Frühgeburten waren, wollten die Eltern ihnen Zeit geben, mögliche Entwicklungsrückstände in Ruhe aufzuholen. Als das Humanistische Zentrum an der Karlshöhe jedoch vor wenigen Wochen sein Kitakonzept präsentierte, waren die Zwillinge so weit, dass die Eltern den Versuch wagten, und sie an der Kita, die am 16. September eröffnen wird, anmeldeten. Sie hatten Glück und bekamen zwei Plätze.
„Ich habe mich so gefreut, als wir die Zusage bekamen“, sagt Cornelia Schönling. Die Sozialpädagogin, die mit ihrer Familie im Westen wohnt, hatte bereits im Februar dieses Jahres begonnen, bei diversen Einrichtungen zwei Kita-Plätze für September 2014 anzufragen. Die Reaktionen waren für sie ernüchternd. „Ich dachte mit einem Puffer von eineinhalb Jahren sind wir früh dran, aber von allen Einrichtungen kam die Aussage, dass es schwierig werden würde“, erinnert sich die Zwillingsmutter.
Noch laufen die Umbauarbeiten im Erdgeschoss
Nicht nur die Eltern der Zwillinge Ole und Maris sind erleichtert. Ab Mitte September werden im Souterrain der denkmalgeschützten Villa der Humanisten an der Karlshöhe 25 Kinder toben. Das Geschoss wird gerade kindgerecht umgebaut. Betreut werden die Kinder dort in zwei Gruppen: 15 in der Krippengruppe und zehn in einer gemischten Gruppe für Kinder von null bis sechs Jahren.
Die Leitung der Einrichtung übernimmt Susanne Winkler, Betriebswirtin im Fachbereich Sozialwesen. Sie ist verantwortlich für ein Team aus fünf Erziehern und Pädagogen sowie einem Bundesfreiwilligen, einer Hauswirtschaftskraft und einer Raumpflegerin. „Bildung steht für mich ganz oben. Kinder brauchen vom ersten Tag an Input, um ihre Potenziale zu entdecken“, sagt Winkler. Diesen Input will sie mit ihren Mitarbeitern liefern. Eine davon ist Erzieherin Marina Gust, die sich für den Arbeitsplatz an der Karlshöhe entschieden hat, weil sie sich auf die Herausforderung freut, die Einrichtung mitaufzubauen.
Die Warteliste füllt sich bereits
Dass die Kita tatsächlich Wirklichkeit wird, darauf hat Andreas Henschel, der Geschäftsführer der Humanisten Baden-Württemberg, lange hingearbeitet. Die Baugenehmigung für die Veränderungen in dem denkmalgeschützten Gebäude zu bekommen, sei eine Herausforderung gewesen. „Wir wollten unbedingt eine Fußbodenheizung für die Räume einbauen“, sagt Henschel. Nach einigen Gesprächen mit Denkmalschutzbehörde und Baurechtsamt habe man zum Glück eine einvernehmliche Lösung gefunden. Auch mit dem Jugendamt haben die Humanisten das Konzept abgestimmt und sich schließlich auf eine Krippen- sowie eine altersgemischte Gruppe verständigt.
Aufatmen will der Geschäftsführer der Humanisten aber erst, wenn mit der Bewilligung der Betriebserlaubnis die letzte Hürde genommen wird. „Die ist beantragt. Das konnten wir aber erst, nachdem wir Öffnungszeiten und Personalbedarf wussten“, sagt Henschel. Beides sei abhängig gewesen von den Bedürfnissen der Eltern, die sich mehrheitlich eine Ganztagsbetreuung gewünscht hatten, weshalb die Kita nun werktags von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet ist.
Die längeren Öffnungszeiten sind vor allem für Eltern eine Erleichterung, die Familie und Beruf vereinbaren wollen. Das war auch für Cornelia und Jürgen Schönling ein wichtiges Kriterium. Weil die Betreuungseinrichtungen so unterschiedlich aufgestellt sind, fanden es die Eltern von Zwillingen einerseits gut, dass sie die Kitas in ihrer Umgebung vergleichen konnten. Andererseits waren die individuellen Bewerbungsverfahren der diversen Kita etwas, worauf die Sozialpädagogin und der Bauingenieur gut hätten verzichten können. „Eine zentrale Anmeldung würde sicher Frust in einer Zeit abbauen, in der man sich ganz auf die Neugeborenen konzentrieren können sollte“, ist sich Jürgen Schönling sicher. Deshalb ist er froh, dass die Suche nach Kitaplätzen für seine Frau und ihn vorbei ist. Andere Eltern haben da weniger Glück, auch die Kita der Humanisten hat bereits eine lange Warteliste.
Unsere Empfehlung für Sie

Stuttgart-Süd Darum kreiste in der Nacht ein Hubschrauber über Stuttgart
Zwei Männer alarmieren in der Nacht zum Mittwoch die Polizei, kurze Zeit später kreist ein Hubschrauber über den Dächern Stuttgarts. Was war der Grund? Und wurde die Polizei fündig?

26 Landkreis-Kommunen, 26 Kitas: Beim Testen sind die Kleinen ganz groß
26 Kindertagesstätten in 26 Kommunen: Die Schnelltest-Offensive im Kreis Böblingen hat begonnen. Sollten alle Steppkes mit so viel Begeisterung mitmachen wie die Dreikäsehochs in der Kita Allmendäcker in Maichingen, dürfte der Modellversuch erfolgreich sein.

Rund um den Marienplatz Für die Räte war’s eine Art Überfall auf den Bezirk
Der Süden hütet den Marienplatz wie seinen Augapfel, jede Veranstaltung wird vorab peinlich geprüft. Und dann genehmigt die Stadt hier am Karsamstag eine überdimensionierte Coronademo, die aus dem Ruder läuft. Der Bezirksbeirat Süd verlangt Antworten von der Stadt.

Gebühren im Vergleich Kita zu teuer für viele Familien
Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hat die Kita-Gebühren in den Städten Fellbach, Pforzheim und Heilbronn verglichen. Ein Fazit: Eltern mit geringem Einkommen müssten entlastet werden.

Coronatests an Kitas Test als Ticket für frühkindliche Bildung
Coronatests in Kitas – was landesweit kommen soll, wird in einigen Städten schon seit einigen Wochen praktiziert. Die Erfahrungen und die Beteiligung etwa in Schwäbisch Gmünd, wo die Tests freiwillig sind, sind gut. In manchen Kommunen ist ein negativer Test die Eintrittskarte für die Betreuungseinrichtung.

Saisonstart der Stuttgarter Beachvolleyballerinnen in Mexiko Warum bei Borger und Sude die Skepsis mitspielt
Das große Ziel der Beachvolleyballerinnen Karla Borger und Julia Sude sind die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Den ersten Schritt dorthin machen sie bei drei Turnieren in Mexiko – unter ganz besonderen Vorzeichen.