Der Energiekonzern EnBW will eines seiner konventionellen Kraftwerke in Karlsruhe außer Betrieb nehmen. Die Entscheidung hat wirtschaftliche Gründe.

Karlsruhe - Wenn die Aufsichtsräte von EnBW und der Stadtwerke Karlsruhe dem Vorstandsbeschluss zustimmen, werde er der Bundesnetzagentur und dem Übertragungsnetzbetreiber angezeigt, teilte EnBW am Freitag in Karlsruhe mit.

 

Hintergrund der Entscheidung seien die niedrigen Strompreise in Deutschland. Die Anlage könne nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im Rheinhafen hat nach Unternehmensangaben eine Leistung von 353 Megawatt. Zum Vergleich: Eine Windenergieanlage an Land hat eine Leistung von bis zu fünf Megawatt.

Kraftwerk soll eventuell betriebsbereit bleiben

Die Bundesnetzagentur und der Übertragungsnetzbetreiber entscheiden, ob das Kraftwerk systemrelevant ist und für die Versorgungssicherheit gebraucht wird. Sollte das so sein, würde nach Angaben einer EnBW-Sprecherin ein Netzreservevertrag geschlossen und das Kraftwerk bliebe betriebsbereit. Dafür bekäme das Unternehmen eine Kostenerstattung.