Kontrollzwang, Misstrauen, cholerische Ausfälle – das haben Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters ihrem Chef Peter Spuhler vorgeworfen. Der Generalintendant hat sich nun für seinen Führungsstil entschuldigt und mehr Transparenz versprochen.

Karlsruhe - Nach Kritik an seinem Führungsstil verspricht der Karlsruher Generalintendant Peter Spuhler Transparenz. In einer Mitteilung der Theaterleitung vom Mittwoch hieß es, er habe sich auf einer Personalvollversammlung am selben Tag betroffen von den Vorgängen um das Badische Staatstheater und die Kritik an seinem Führungsstil gezeigt. Er habe „die Menschen, die sich durch sein Vorgehen verletzt fühlten“, um Verzeihung gebeten. Zugleich sagte er der Mitteilung zufolge Veränderungen und Beteiligung zu. Er habe verschiedene Vorschläge zur weiteren internen Diskussion vorgelegt.

 

Der Personalrat des Drei-Sparten-Hauses hatte zuvor in einem offenen Brief angebliche Missstände angeprangert wie „Kontrollzwang, beständiges Misstrauen, cholerische Ausfälle“ seitens Spuhler. Es herrsche ein toxisches Arbeitsklima, heißt es darin unter Berufung auf vertrauliche Gespräche des Personalrates mit Mitarbeitern.

Die Wissenschaftsministerin will sich einschalten

In dem Zwist hatten sich auch Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) und Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) zu Wort gemeldet. In einer gemeinsamen Stellungnahme hatten sie mitgeteilt, sie nähmen die Schilderungen ernst und würden sich damit auseinandersetzen. Bauer hat den Vorsitz im Verwaltungsrat des Staatstheaters inne. Der Oberbürgermeister von Karlsruhe ist Stellvertreter.

Spuhler ist seit 2011 Generalintendant am Badischen Staatstheater. Unter seiner Leitung hat das Haus auch bundesweit viel Beachtung erfahren. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte er seinen bis 2021 laufenden Vertrag um fünf Jahre bis zum August 2026 verlängert.