Der Zeitplan ist ehrgeizig. Im Frühjahr will die Zigeunerinsel ihr neues Vereinszentrum im Gewerbegebiet Hinterer Vogelsang beziehen.

S-West - Ein Klubheim mit eigenen Übungsräumen für die Tanzgarde und den Spielmannszug, einem eigenen Parkplatz, womit die Parkplatzsuche ein Ende hat – und das in einer Gegend, in der es zwar auch Anwohner gibt, aber nicht so viele wie in einem Wohngebiet. Die Zigeunerinsel, Stuttgarter Karnevalsgesellschaft und ältester Bürgerverein aus dem Westen, erfüllt sich mit ihren eigenen Räumen einen lang gehegten Traum.

 

Realisiert wird er im Gewerbegebiet Hinterer Vogelsang. Der Spatenstich vergangenen Mittwoch ist der erste Schritt des Bauprojekts gewesen. Schon im Frühjahr soll der 630 000 Euro teure Bau bezugsfertig sein. Dann endet auch der Mietvertrag für die alten Räume an der Forststraße. Diese, sagt Wolfgang Hommel, Pressesprecher der Zigeunerinsel, seien zum einen zu klein für den 650 Mitglieder starken Verein geworden, zum anderen hätte es hin und wieder auch mal Klagen von Anwohnern wegen der Lautstärke gegeben.

Die Suche nach dem Baugrund hat 2007 begonnen

Die Suche nach einem geeigneten Baugrund hatte schon 2007 begonnen. Kein leichtes Unterfangen, denn „eigentlich sind im Westen alle bebaubaren Flächen bereits bebaut“, sagt Finanzbürgermeister Michael Föll, der zum Spatenstich gekommen war. Die Stadt hat den Verein bei seinen Bestrebungen unterstützt: mit einer Förderung in Höhe von 50 000 Euro, vor allem aber mit dem rund 1300 Quadratmeter großen Grundstück, das sie dem Verein als Erbbaurecht überlässt. „Wir unterstützen das gern“, sagte Michael Föll, „weil wir solche Vereine wie die Zigeunerinsel brauchen“.

Die Mitglieder selbst werden in den nächsten Monaten auch selbst anpacken, wo es geht. „Wir haben bereits in zwei intensiven Arbeitseinsätzen das Baufeld geräumt“, sagte Joachim Engler, Präsident der Zigeunerinsel. Dennoch nutzte Engler die Gelegenheit beim Spatenstich, um alle Mitglieder um „körperliche, materielle und finanzielle“ Unterstützung zu bitten. „Alle müssen mit anfassen“, sagte Engler. Schließlich sei das Vereinszentrum „eine Investition in die Zukunft, die besonders auch unseren Kindern und Nachkommen zugutekommt“.