Abschied vom Schmuddelimage: Der Stuttgarter Street-Art-Maler Jack Lack profitiert vom neuen Interesse an gesprühten Bildern, mittlerweile bekommt er auch bezahlte Aufträge von Firmen. Doch der Künstler sieht auch ein Problem.
Stuttgart - Bloß keine Akademie! Er ist stolz darauf, Autodidakt zu sein. Auch wenn es immer mehr seiner Kollegen an staatliche Kunsthochschulen zieht – der Street-Art-Maler Jack Lack hätte Angst, dass ihm ein Professor seinen Stil austreiben könnte, weil Realismus nicht in die aktuellen Theoriediskurse passt. Mit bürgerlichem Namen heißt Jack Lack Roman de Laporte. Von Esslingen bis Melbourne bringen seine Wandszenen graue Stadtecken zum Leuchten. Unlängst errang der 26-Jährige beim 2. Südwestdeutschen Kunstpreis den zweiten Platz. Stuttgarter kennen vielleicht das Doppelbild aus Engel und Madonna, das er auf einen Pfeiler unter der Paulinenbrücke sprühte. Dass er kein Fachstudium absolviert hat, bedeutet nicht, dass Jack Lack seinen Job nicht gelernt hat. „Street-Art“, sagt er, „ist auch ein soziales Ereignis. Wir malen oft gemeinsam und können deswegen viel voneinander abschauen.“